Nachschlagewerke, in denen die Wörter nach bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt,
angeordnet und erklärt sind. Für das Sorbische sind im Rahmen der
Sprachwörterbücher zweisprachige Wörterbücher typisch, häufig mit Deutsch als
Ausgangs- oder Zielsprache. Bislang liegt für beide sorbischen Sprachen noch
kein einsprachiges Wörterbuch vor, was v. a. durch das grundsätzlich bilinguale
Nutzerprofil zu erklären ist. Spezialwörterbücher sind insgesamt selten.
Obersorbisch: Als erster obersorbischer Wörterbuchautor gilt
Abraham Frencel. In seinem
vierbändigen gelehrten Werk „De originibus linguae sorabicae“ (1693–1696) stellt
er die sorbische Lexik mit ihren Entsprechungen in mehreren europäischen
Sprachen sowie dem Hebräischen zusammen, um den gemeinsamen Ursprung
aufzuzeigen. Als Handschrift ist darüber hinaus sein mehrsprachiges „Lexicon
harmonico-etymologicum slavicum“ (vier Bände, obersorbisch, polnisch,
tschechisch, deutsch) erhalten. Obwohl Frencels Auffassung von den hebräischen
Wurzeln des Obersorbischen längst überholt
ist, besitzt das von ihm beschriebene Wortmaterial bis heute seinen Wert.
Lateinisch-obersorbisches Wörterbuch von Jurij Hawštyn Swětlik, 1721; Repro:
Sorbische Zentralbibliothek am Sorbischen Institut
Das erste für rein praktische Zwecke gedachte gedruckte Wörterbuch mit dem Titel
„Vocabularium latino-serbicum“ von Jurij Hawštyn
Swětlik (1721) widerspiegelte die katholische Sprachvariante des
Obersorbischen. Im selben Jahr erschien Jurij
Matejs „Wendische Grammatica“ mit einem deutsch-obersorbischen
Wortregister auf Basis der evangelischen Schriftsprachenvariante. In der
Folgezeit spielte das Lateinische eine immer geringere Rolle, es entstanden
vorwiegend obersorbische Wörterbücher mit Deutsch als Ausgangs- oder
Zielsprache, die jedoch zunächst meist nicht zum Druck gelangten und damit –
abgesehen von verschiedenen Abschriften – ohne größere Wirkung blieben, u. a.
Georg Körners „Wendisches oder
Slavonisch-Deutsches Wörterbuch“ (1767/68) und Johann Friedrich Gottfried Schmutz’ „Probe eines
Oberlausitzisch-Wendischen Wörterbuches“ (um 1750). Ausgangssprache Obersorbisch, Zielsprache Deutsch: 1840
veröffentlichte Curt Bose erstmals ein
kleines obersorbisch-deutsches Wörterbuch mit etwa 6 000 Stichwörtern auf der
Basis der evangelischen Schriftsprachenvariante, wahrscheinlich gestützt auf
eines der vorliegenden handschriftlichen Wörterbücher.
Obersorbisch-deutsches Wörterbuch von Křesćan Bohuwěr Pful, 1866; Repro:
Sorbische Zentralbibliothek am Sorbischen Institut
Die Grundlage für eine einheitliche obersorbische Schriftsprache schuf Křesćan Bohuwěr Pful mit seinem „Łužiski
serbski słownik“ (Lausitzisch-wendisches Wörterbuch, 1866). Das Wörterbuch
enthält neben dem Grundstock des damaligen obersorbischen Wortschatzes eine
große Anzahl lexikalischer Neuerungen aus der Zeit der nationalen
Wiedergeburt, die später größtenteils in den festen Bestand der
obersorbischen Schriftsprache aufgenommen wurden. Pful konnte sich auf das seit
den 1840er Jahren angewachsene nichtreligiöse Schrifttum stützen und schuf bei
Bedarf eigene Bildungen, die als solche gekennzeichnet wurden. Seine Bemühungen
um den Ausbau der obersorbischen Schriftsprache waren begleitet von Tendenzen
des Sprachpurismus. Anstelle zahlreicher deutscher Lehnwörter nahm er
Neubildungen auf; dabei ließ er sich von anderen slawischen Sprachen, besonders
vom Tschechischen, inspirieren. Durch die redaktionelle Mitarbeit von Handrij Zejler und Michał Hórnik konnten die verschiedenen
obersorbischen Dialekte berücksichtigt werden, sodass regional differenzierte
Bezeichnungen oftmals als Synonyme verzeichnet werden. Durch das angefügte
deutsche Wortregister ist das Pful’sche Wörterbuch auch in deutsch-obersorbische
Richtung nutzbar.
Erst mehr als ein halbes Jahrhundert später erschien 1927 das
obersorbisch-deutsche Wörterbuch von Jurij
Kral, das als Fortsetzung des Pful’schen Wörterbuchs gelten kann.
Kral stützte sich stark auf seinen Vorgänger, erfasste aber darüber hinaus
zahlreiche Neubildungen des späten 19. und frühen 20. Jh., beseitigte bewusst
veraltete Lexik, präzisierte die Bedeutungsangaben und belegte die Verwendung
sorbischer Wörter durch zahlreiche Beispiele. Allerdings kennzeichnete Kral
weder eigene Neubildungen noch dialektale Lexik. Im Gegensatz zu Pful fanden
auch sog. orthografisch adaptierte Internationalismen Eingang in sein
Wörterbuch.
Um dem nach 1945 gewachsenen Bedarf nach lexikografischen Werken Rechnung zu tragen,
erarbeitete Filip Jakubaš ein neues
Wörterbuch („Hornjoserbsko-němski słownik“, 1954) mit ca. 30 000 Stichwörtern,
das sich einerseits auf die beiden Vorgänger stützte, andererseits seit 1945
entstandene Neubildungen berücksichtigte. Für den Schulgebrauch wurde vom Domowina-Verlag ein
obersorbisch-deutsches Wörterbuch mit ca. 18 000 Stichwörtern entwickelt
(1990).
Nach einem Vorabdruck als Manuskript (1962) erschien 1970 die erste Auflage eines
obersorbischen Rechtschreibwörterbuchs (Pawoł
Völkel: „Prawopisny słownik hornjoserbskeje rěče“) mit ca. 44 000
Stichwörtern (seit der fünften Auflage 2005 bearbeitet von Timo Meškank). Darin widerspiegeln sich die
jeweils aktuellen Bestimmungen zur obersorbischen Orthografie, beschlossen von
der Obersorbischen Sprachkommission (→ Sprachpolitik). Gleichzeitig
erfüllt es den Zweck eines zweisprachigen Wörterbuchs, allerdings mit begrenzter
Zahl von Stichwörtern, auch die Angabe der deutschen Entsprechungen weist
zahlreiche Lücken auf. Dennoch handelt es sich bei der neuesten Auflage um das
aktuellste obersorbisch-deutsche Wörterbuch, das auch zahlreiche obersorbische
Neubildungen der letzten Jahrzehnte berücksichtigt.
Deutsch-obersorbisches Wörterbuch, Domowina-Verlag 1989/91
Ausgangssprache Deutsch, Zielsprache Obersorbisch: Bereits im 19. Jh.
entstanden einige deutsch-obersorbische Wörterbücher, von denen nur das von
Jan Arnošt Smoler im Druck
erschien (1843), dessen Umfang mit knapp 6 000 Stichwörtern jedoch recht klein
war. Erst 1920 gab Filip Rězak ein ca.
90 000 Stichwörter umfassendes deutsch-obersorbisches Wörterbuch heraus. Er nahm
den bei Pful enthaltenen deutschen Index zum Ausgangspunkt, den er auf der Basis
der im „Časopis Maćicy Serbskeje“ veröffentlichten ergänzenden Wörterlisten
erweiterte. Puristische Züge zeigen sich u. a. in der Ersetzung gängiger
Internationalismen durch indigene Neologismen (z. B. balkon >
wustupk, protokol > posedźenska rozprawa,
republika > swobodźina); andererseits lässt sich eine
starke Abhängigkeit von der deutschen Idiomatik ablesen.
Für den Schulgebrauch erschien 1986 ein deutsch-obersorbisches Wörterbuch mit ca. 22 000
Stichwörtern. Ein umfangreiches deutsch-obersorbisches Wörterbuch wurde erst
wieder 1989/91 in zwei Bänden mit ca. 65 000 Stichwörtern herausgegeben
(Helmut Jenč, Frido Michałk, Irena Šěrakowa unter Mitarbeit von Jurij Měrćink). 70 Jahre nach dem Wörterbuch
von Rězak konnte es eine empfindliche Lücke der obersorbischen Lexikografie
schließen. Ein Novum stellte der Einsatz stilistischer Marker dar
(buchsprachlich, veraltet, regional,
neutral, umgangssprachlich). Ausgehend von der Auffassung
der Prager Schule über Sprachnorm und Kodifizierung stützten sich die Autoren
auf umfangreiche Exzerptionen aus der obersorbischen Literatur verschiedener
Genres und Perioden. Neben dem Grundwortschatz wurden zahlreiche Termini und
Internationalismen aufgenommen. Da das Wörterbuch größtenteils vor der politischen Wende 1989/90
erarbeitet worden war, konnten viele Neubildungen der folgenden Jahre nicht mehr
aufgenommen und andere Entwicklungen nicht berücksichtigt werden. Deshalb wurde
2006 das „Deutsch-obersorbische Wörterbuch neuer Lexik“ (Helmut Jenč, Anja Pohončowa, Jana Šołćina) vorgelegt, in dem neben
zahlreichen Neubildungen auch Anglizismen und Hybridkomposita enthalten
sind.
Obersorbische Wörterbücher mit nichtdeutscher Ausgangs- oder Zielsprache;
Fotografin: Hana Schön, Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Zweisprachige Wörterbücher mit anderen Sprachen als Deutsch: Nach dem Zweiten
Weltkrieg erschienen mehrere Wörterbücher mit slawischen Sprachen als Ziel- oder
Ausgangssprache, u. a. obersorbisch-polnisch (Henryk Zeman, 1967), obersorbisch-russisch (Konstantin K. Trofimowič, 1974) und
ukrainisch-obersorbisch (Konstantin K. Trofimowič, 1993). Aufgrund der
wachsenden Rolle des Englischen im Schulunterricht erschienen nach der
Jahrtausendwende ein obersorbisch-englisches (Gerald Stone, 2002) und ein englisch-obersorbisches. W.
(Edward Wornar, Měrćin Strauch, 2007). Vom internationalen
slawistischen Interesse für das Sorbische zeugt ein obersorbisch-japanisches
Wörterbuch (Keiko Mitani, 2003).
Zu den bidirektionalen Wörterbüchern im Bereich des Obersorbischen gehören neben den vom
Domowina-Verlag seit den 1990er Jahren herausgegebenen
deutsch-obersorbisch/obersorbisch-deutsche Terminologien für den Schulgebrauch
(u. a. für die Fächer Biologie, Sport, Geografie, Geschichte) auch das kleine
obersorbisch-polnisch/polnisch-obersorbische Wörterbuch der „falschen Freunde“,
zusammengestellt von Rafał Leszczyński
(1996) sowie ein obersorbisch-polnisch/polnisch-obersorbisches Wörterbuch
(Ewa Siatkowska u. a., 2002).
Mehrsprachiges Wörterbuch von Jan Zygmunt Bjedrich Šyndlaŕ, 1813; Repro:
Sorbische Zentralbibliothek am Sorbischen Institut
Spezialwörterbücher: Neben den genannten Sprachwörterbüchern gibt es einige
Spezialwörterbücher, so z. B. ein obersorbisch-deutsches (Jan Wjela-Radyserb, 1908) bzw.
obersorbisch-deutsch-lateinisches Wörterbuch (Jan
Lajnert, 1954) der sorbischen Pflanzennamen oder ein
deutsch-obersorbisches terminologisches Wörterbuch („Pomocny terminologiski
słownik“, 1957). Ein rückläufiges Wörterbuch erarbeitete Timo Meškank auf der
Grundlage der obersorbischen Stichwörter des Rechtschreibwörterbuchs
(„Retrogradny słownik hornjoserbskeje rěče“, 2001). Bereits 1895 veröffentlichte
Arnošt Muka ein bidirektionales
kleines Wörterbuch deutsch und obersorbischer bzw. niedersorbischer
geografischer Namen („Serbski zemjepisny słowničk“), das bis 1927 in fünf
Auflagen erschien und als Vorläufer späterer populärwissenschaftlicher
Nachschlagewerke gelten kann (→ Namenkunde, → Ortsnamen, → Personennamen).
Ein phraseologisches Wörterbuch wurde von Anatolij
Ivčenko und Sonja
Wölkowa erarbeitet (2004), das für ca. 3 600 obersorbische
Phraseologismen neben deutschen und russischen Bedeutungserklärungen und
phraseologischen Äquivalenten auch Quellenbelege aus Literatur und Lexikografie
bietet. Register erlauben einen Zugang von der deutschen und russischen Seite
her (→ Phraseologie). Seit 2005 gibt es eine bidirektionale
obersorbisch-deutsche Internetversion
(https://www.serbski-institut.de/os/Hornjoserbski-frazeologiski-slownik/).
Zwischen 1978 und 1996 erschien in 23 Heften das „Historisch-etymologische
Wörterbuch der ober- und niedersorbischen Sprache“ von Heinz Schuster-Šewc (fünf Bände). Es erfasst
beide sorbischen Schriftsprachen und trägt gleichzeitig Züge eines
historisch-dokumentierenden Wörterbuchs, indem Belege aus historischen Texten
und Wörterbüchern zur Dokumentation der Wortgeschichte zitiert werden.
Ein eigenständiges aktuelles Internetwörterbuch wie für das Niedersorbische (s. u.) gibt es bisher für das Obersorbische nicht.
Jedoch sind auf der Seite des Sorbischen Instituts (www.serbski-institut.de) unter dem Label [SERDIS ](http://www.serbski-institut.de:8180/dict/)(Serbske
digitalne słowniki) die historischen Wörterbücher von Pful, Kral und Trofimowič
bidirektional recherchierbar. Außerdem bietet ein spezielles Programm zur
obersorbischen Rechtschreibkontrolle (soblex.de) eine Wörterbuchsuche in
deutsch-obersorbischer und obersorbisch-deutscher Richtung an.
Niedersorbisch-deutsches Wörterbuch von Manfred Starosta, Domowina-Verlag
1999
Niedersorbisch: Von frühen Wortlisten (etwa in der Grammatik von
Johann Gottlieb Hauptmann, 1761;
→
Grammatiken), unveröffentlichten Manuskripten sowie einem kleinen
deutsch-niedersorbisch-russisch-polnischen Wörterbuch von Jan Zygmunt Bjedrich Šyndlaŕ (1813)
abgesehen, beginnt die Geschichte der niedersorbischen Lexikografie mit der
Herausgabe des „Niederlausitz-wendisch-deutschen Handwörterbuchs“ von Johann Georg Zwahr (1847). Dieses für seine
Zeit recht umfassende Werk stellt zugleich die erste systematische Aufbereitung
des niedersorbischen Wortschatzes dar. Anschließende
Bemühungen verschiedener Autoren um eine ergänzende Erfassung der
niedersorbischen Lexik gipfeln im herausragenden „Wörterbuch der
nieder-wendischen Sprache und ihrer Dialekte“ von Arnošt Muka, das nach
langjähriger Vorbereitung 1911 und 1928 (zwei Bände) veröffentlicht wurde. Die
Lexik historischer Sprachdenkmale ist darin weitgehend erfasst, ebenso ein
Großteil des dialektalen Wortschatzes samt vieler Phraseologismen und Sprichwörter. Daneben wurden
Eigennamen sowie Informationen zu Realia aufgenommen, die dem Werk einen z. T.
enzyklopädischen Charakter verleihen. Hervorzuheben ist weiter die erstmalige
systematische Berücksichtigung des Verbalaspekts. Dagegen ist v. a. die (aus
damaliger Perspektive) „moderne“ schriftsprachliche Lexik, wie sie etwa im
„Bramborski Serbski Casnik“ zu finden ist, nur unvollständig berücksichtigt.
Ebenso sind Lehn- und Fremdwörter deutlich unterrepräsentiert. Dies betrifft
nicht nur offenkundige Germanismen wie šulgeld, sondern auch voll integrierte
Lehnwörter wie trajda ,Getreide‘ oder librowaś ,liefern‘. Die im Anschluss an
Muka veröffentlichten kleineren niedersorbisch-deutschen Wörterbücher von
Bogumił Šwjela (1961) und – als
Schulwörterbuch konzipiert – von Manfred
Starosta (1985) enthalten einzelne Ergänzungen. Jedoch liegt erst
mit dem „Niedersorbisch-deutschen Wörterbuch“ von Starosta (1999) ein
umfangreiches Hilfsmittel zum Verstehen neuerer niedersorbischer Texte vor, da –
neben etlichen Präzisierungen z. B. bei der Bedeutungsbeschreibung – zahlreiche
bei Muka fehlende Wörter aufgenommen wurden. Die niedersorbisch-deutschen
Wörterbücher von Zwahr, Muka, Šwjela und Starosta wurden inzwischen
digitalisiert sowie datentechnisch aufbereitet und sind auf der Internetseite
dolnoserbski.de/ndw/ zugänglich. Eine vollständige Erfassung und Beschreibung
des niedersorbischen Wortschatzes im Sinne eines historisch-dokumentierenden
Wörterbuchs steht aus.
Digitales Textkorpus und Wörterbücher des Niedersorbischen auf dem
Internetportal [dolnoserbski.de](https://dolnoserbski.de/)
Vergleichsweise spät beginnt die Lexikografie mit Niedersorbisch als Zielsprache.
Ein erstes deutsch-niedersorbisches Taschenwörterbuch von Šwjela erschien erst
1953, aus seinem Nachlass ediert. Eine weitergehende Aufbereitung erfolgte dann
im deutsch-niedersorbischen Wörterbuch von Pětš
Janaš (1990). Da die heutige soziolinguistische Situation
(Niedersorbisch als Zweitsprache) ein entsprechend angepasstes Wörterbuchkonzept
erfordert, wurde seit 2001 ein neues deutsch-niedersorbisches Wörterbuch (DNW)
erarbeitet. Es ist mit mehr als 90 000 Stichwörtern (Stand 2019) und einer
deutlich erweiterten Mikrostruktur das bislang umfangreichste Wörterbuch des
Niedersorbischen und soll nicht nur der Sprachdokumentation, sondern v. a. als
Lernwörterbuch dienen und damit im Rahmen der laufenden
Revitalisierungsbemühungen notwendige Informationen bereitstellen. Das DNW
enthält auch Neubildungen zur Schließung von Benennungslücken sowie
Informationen zur Aussprache einzelner Wörter. Es steht größtenteils bereits im
Internet zur Verfügung (www.niedersorbisch.de). 2012 gaben Erwin Hanuš, Anja Pohončowa und Manfred
Starosta eine für schulische Bedürfnisse bearbeitete und reduzierte Version (ca.
10 000 Stichwörter) heraus.
Generell war und ist die niedersorbische Lexikografie bisher nur zweisprachig und
fast ausschließlich auf das Deutsche als Ziel- oder Ausgangssprache
ausgerichtet. Eine Ausnahme bildet ein kleines niedersorbisch-polnisches
Wörterbuch von Rafał Leszczyński (2005), das 2013 bearbeitet und um den
polnisch-niedersorbischen Teil erweitert erneut erschien.
Lit.: H. Schuster-Šewc: Vorwort zur fotomechanischen Neuauflage, in: Ch. T.
Pfuhl: Obersorbisches Wörterbuch, Bautzen 1968; H. Jentsch: Vorwort zum
fotomechanischen Neudruck, in: J. Kral: Sorbisch-deutsches Wörterbuch der
Oberlausitzer sorbischen Sprache, Bautzen 1986; H. Faßke: Vorwort zum
fotomechanischen Neudruck, in: J. G. Zwahr: Niederlausitz-wendisch-deutsches
Handwörterbuch, Bautzen 1989; M. Starosta: Wotbłyšćowanje dolnoserbskego
słownistwa w Mukowem słowniku, in: Lětopis 48 (2001) 1.