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Stenografija
Elfriede Wedegärtner

Kunstschrift mit eigenen Zeichen und Regeln, die ein beschleunigtes Schreiben ermöglicht (Kurzschrift). Bemühungen um eine sorbische Stenografie reichen ins 19. Jh. zurück. Die kursive „Redezeichenkunst oder Stenographie“ von Franz Xaver Gabelsberger (1834) beruht auf Teilzügen der Lautschrift und wurde innerhalb weniger Jahrzehnte an fast alle europäischen (und weitere) Sprachen angepasst, sie war auch Vorbild für die Sorben. Erster sorbischer Stenograf war Jan Pĕtr Jordan, Lektor für slawische Sprachen an der Universität Leipzig, der um 1845 in Wort und Schrift für eine sorbische Stenografie eintrat. Auf seine Veranlassung knüpfte der Leipziger Stenografen-Verein Kontakte zu Ignaz Jacob Heger in Wien, dessen Anpassung des Systems Gabelsberger an das Tschechische neben dem deutschen Original schon 1845 an der Prager Universität gelehrt wurde. Dort lernte sie vermutlich der sorbische Student Michał Hórnik kennen, der eine Anpassung an das Sorbische erarbeitete, die er 1859 auf einer Zusammenkunft von Stenografen-Vereinen der Oberlausitz in Löbau erstmals vorstellte. Überliefert ist von diesem System nur eine Schriftprobe in der „Geschichte und Literatur der Geschwindschreibkunst“ (2. Aufl. 1878) von Julius Woldemar Zeibig. Später erlernten sorbische Theologiestudenten auf dem Kleinseitner Deutschen Gymnasium in Prag das deutsche System, wobei Jurij Kral und Filip Rězak eigene Anpassungen schufen („Rychłopis“). Krals Versuch ist als Manuskript in der Anthologie „Kwětki“ der Serbowka (1885/86) überliefert. Der Entwurf von Rězak erschien 1895 im „Časopis Maćicy Serbskeje“ und als Sonderdruck.

Größere Bedeutung erlangte die sorbische Stenografie nach 1945. In Bautzen erstellte Jan Šołta 1947 eine Anpassung der Deutschen Einheitskurzschrift an das Sorbische für die Mitarbeiter der Domowina. Etwa zeitgleich verfasste der Student Achim Nawka in Prag ein System aus Elementen der tschechischen Stenografie und der Einheitsschrift und lehrte es den dortigen sorbischen Studenten. 1951 erarbeiteten in einer Kommission Eberhard Gěrtlar, Arnošt Kowar, Józef Frencl und zeitweise Michał Nawka sowie Albert Mücke eine sorbische Stenografie auf der Basis der Einheitskurzschrift (Lehrbuch 1954). Sie wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jh. in Wissenschaft und Verwaltung angewandt.

Lit.: E. Wedegärtner: Beiträge zur sorbischen Stenografiegeschichte, Teil 1: Die sorbische Stenografie im 19. Jahrhundert, Bayreuth/​Bautzen 1998; E. Wedegärtner/​H.-J. Bäse/​E. Schmidt-Kowar: Beiträge zur sorbischen Stenografiegeschichte, Teil 2: Die sorbische Stenografie im 20. Jahrhundert, Bayreuth/​Bautzen 2001.

Metadata

Stenografija
Stenografija
Wedegärtner, Elfriede
Wedegärtner, Elfriede
pismo; pismowe znamjo; Kurzschrift; Deutsche Einheitskurzschrift; serbšćina
pismo; pismowe znamjo; Kurzschrift; Deutsche Einheitskurzschrift; serbšćina

Wuměłske pismo ze swójskimi znamješkami a prawidłami, kotrež pospěšene pisanje (krótkopismo) zmóžnja. Prócowanja wo serbsku stenografiju sahaja wróćo do 19. lětstotka.

Wuměłske pismo ze swójskimi znamješkami a prawidłami, kotrež pospěšene pisanje (krótkopismo) zmóžnja. Prócowanja wo serbsku stenografiju sahaja wróćo do 19. lětstotka.

Zahrnuto v sbírce
Zahrnuto v sbírce
Im Sorabicon 1.0 zu finden unter
Im Sorabicon 1.0 zu finden unter

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