Anfang 1992 gegründete außeruniversitäre Einrichtung zur komplexen Erforschung
von Sprache, Geschichte und Kultur der Sorben in der
Am 4.3.1950 beschloss die Hauptversammlung der
Ehemalige Institutsleiter, v. l.: Dietrich Scholze, Měrćin Kasper, Pawoł Nowotny, Helmut Faska; Fotografin: Annerose Schaffrath Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Innerhalb der Akademie oblagen dem Bautzener Institut die Erforschung, Erhaltung und
Entwicklung der wissenschaftlichen Grundlagen der Sorabistik, daneben wurde
Praxiswirksamkeit erwartet. Es waren „Forschungen insbesondere auf den Gebieten
der Gesellschaftswissenschaften, der Geschichte, der Volkskunde und der
Landeskunde der Lausitz sowie der ober- und niedersorbischen Sprache und
Literatur durchzuführen und anzuleiten“ (Arbeitsordnung 1956). Ab 1951 war die
Institutsgebäude auf der Bahnhofstraße in Bautzen; Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Erklärtes Ziel des Instituts blieb es bis zuletzt, „auf hohem theoretischem und weltanschaulichem Niveau den ihm gestellten Auftrag zu erfüllen, durch Erforschung der Geschichte, Sprache, Kultur und Lebensweise der Sorben mitzuhelfen, wissenschaftliche Grundlagen für die Kulturentwicklung der sorbischen Nationalität (…) zu schaffen“ (Měrćin Kasper, 1981). Die Zahl der Planstellen wuchs bis 1991 auf über 40, davon ca. zwei Drittel für Wissenschaftler. Das Institut erlangte durch seine Forschungen und Publikationen (u. a. 58 Bände in der eigenen Schriftenreihe, daneben Sorbischer Sprachatlas, Trachtenatlas, Geschichts- und Literatursynthese, Bibliografien) eine Leitfunktion innerhalb der Sorabistik. Durch ausgewählte Kooperationen mit universitären und außeruniversitären Partnereinrichtungen festigte es seine Position im In- und Ausland.
Institutszeitschrift „Lětopis“; Fotografin: Hana Schön, Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Nach Abwicklung der Akademie der Wissenschaften der DDR laut Einigungsvertrag wurde die
sorabistische Forschungseinrichtung zum 1.1.1992 vom Freistaat Sachsen gemeinsam
mit dem Land Brandenburg in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins als
„Sorbisches Institut/Serbski institut“ neu gegründet. Seine Aufgabe besteht in
der „Erforschung und Pflege der sorbischen Sprache, Geschichte und Kultur sowie
der Sammlung und Archivierung der hierfür erforderlichen Materialien. Damit
wirkt das Institut in der Ober- und Niederlausitz aktiv auf die Praxis der
Bewahrung und Entwicklung von sorbischer Sprache und Kultur ein.“ (Satzung von
2002) Seit dem 1.9.1992 besitzt es eine Arbeitsstelle für niedersorbische
Forschungen im
Das Sorbische Institut führt den „Lětopis“ als interdisziplinäres Fachorgan fort und
unterhält zwei spezifische Schriftenreihen sowie digitale Angebote. Es arbeitet
mit zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen zusammen, alle zwei Jahre
veranstaltet es seit 1992 – in Nachfolge des Leipziger Universitätsinstituts –
den internationalen Sommerferienkurs für sorbische Sprache und Kultur. Die
Mitarbeiter übernehmen regelmäßig Lehraufträge an Universitäten und Hochschulen,
insbesondere in den beiden Sitzländern Sachsen und Brandenburg. Die
institutionelle Förderung des Instituts sichert die
Direktoren:
Lit.: P. Nowotny: Zur Entwicklung der Sorabistik in der Deutschen Demokratischen Republik, in: Sitzungsberichte der AdW der DDR. Gesellschaftswissenschaften, Berlin (1977) 8/G; 30 Jahre Institut für sorbische Volksforschung. 1951–1981, Hg. M. Kasper, Bautzen 1981; H. Fasske: 40 Jahre Institut für sorbische Volksforschung – Einblicke und Ausblicke, in: Lětopis 39 (1992) 1; D. Scholze: Sorbisches Institut e. V./ Serbski institut z. t. Bautzen. Herkunft und Standort, in: hochschule ost, Leipzig 3 (1994) 4; D. Scholze: Die Institutionalisierung der Sorabistik nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Figuren und Strukturen. Historische Essays für Hartmut Zwahr zum 65. Geburtstag, Hg. M. Hettling/U. Schirmer/S. Schötz, München 2002; www.serbski-institut.de; www.sorabicon.de; dolnoserbski.de; hornjoserbsce.de; Blog Lausitz – Łužica – Łužyca.
Metadata
Spočatk 1992 załožena zwonkauniwersitna institucija za kompleksne slědźenja na polu rěče, stawiznow a kultury Serbow w Hornjej a Delnjej Łužicy; wuńdźe z Instituta za serbski ludospyt, kotryž wobsteješe wot 1951 do 1991.
Spočatk 1992 załožena zwonkauniwersitna institucija za kompleksne slědźenja na polu rěče, stawiznow a kultury Serbow w Hornjej a Delnjej Łužicy; wuńdźe z Instituta za serbski ludospyt, kotryž wobsteješe wot 1951 do 1991.