Mitarbeiter vor der Wendischen Volksbank auf der Äußeren Lauenstraße in Bautzen, um 1920; Repro: Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Sorbische Kreditanstalt und Aktiengesellschaft (kurz: Serbobanka) während der
Das Grundkapital der Wendischen Volksbank umfasste zunächst rund 300.000 Mark, es
wurde in den folgenden Monaten durch die Prager Kreditbank deutlich erhöht.
Diese setzte 1920
Bankangestellte im Wendischen Haus in Bautzen, 1926; Repro: Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Sorbische Vereine (→
Erstes Filialgebäude in der Sandower Straße in Cottbus, um 1922; Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Hauptsitz der Bank im Wendischen Haus in Bautzen ab 1923; Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Nach Ansicht des Juristen Jan Cyž, der ab 15.5.1926 die Cottbuser Filiale
leitete, gehörten zu den Kunden vor Ort relativ wenige Sorben, meist nur
einzelne Inhaber von Handwerksbetrieben sowie Bauern. Auch
Mit Beginn der Weltwirtschaftskrise spitzte sich die ohnehin schwierige Lage der
Wendischen Volksbank zu. Zwar erfolgte noch die Übernahme durch die
Landwirtschaftliche Handels- und Industriegesellschaft m. b. H. in
Allein in Preußen waren von dem Konkurs etwa 600 Firmen betroffen, die nun ihre Kredite umgehend zurückzahlen mussten und nicht mehr frei über ihr Konto verfügen konnten. Als »Aktiengesellschaft in Liquidation« war die Wendische Volksbank unter der Leitung von J. Cyž am Hauptsitz Bautzen bemüht, die Kapitalgesellschaft in eine Genossenschaft umzuwandeln. Ende 1932/Anfang 1933 wurden in Bautzen und Hoyerswerda diesbezügliche Filialen mit der Bezeichnung Lausitzer Wirtschaftsbank gebildet. In Cottbus dagegen wurde die einstige Filiale der Wendischen Volksbank zum 31.7.1933 aufgelöst und ein Jahr darauf das dortige Bankgebäude verkauft. Von diesem Geld wurden nach Rückgabe sämtlicher Sicherheiten an ausländische Kreditgeber noch 1935 im laufenden Insolvenzverfahren Guthaben von Kunden zur Ausschüttung gebracht. Die endgültige Auflösung erfolgte spätestens Anfang 1937, weil auch auf regionaler Ebene keinerlei Interesse vorhanden war, die Wendische Volksbank zu sanieren. Damit brach ein finanzökonomisches Unternehmen der Sorben zusammen, welches sich sowohl auf eigenen Formularen als auch in öffentlichen Adressbüchern und weiteren deutschsprachigen Publikationen stets zweisprachig präsentiert hatte.
Werbeannonce in einer deutschen Publikation, 1927; Repro: Sorbische Zentralbibliothek am Sorbischen Institut
Lit.: J. Serbin: Serbske stawizny w zańdźenosći a přitomnosći z podrobnym rozpominanjom serbskeho wojowanja wo kulturnu samostatnosć Łužiskich Serbow, Bautzen 1920; A. Simon: Zum Zusammenbruch der »Serbska Ludowa Banka – Wendische Volksbank AG« in der Weltwirtschaftskrise 1929/32, in: Lětopis B 9/1 (1962); M. Kasper: Geschichte der Sorben, Band 3, Bautzen 1976; J. Cyž: W tlamje ječibjela. Dopomnjenki na lěta 1926 do 1944, Bautzen 1984; S. Musiat: Sorbische/ Wendische Vereine 1716–1937. Ein Handbuch, Bautzen 2001; P. Schurmann: Sorbische/Wendische Institutionen in der Weimarer Republik. Zur Geschichte der Cottbuser Filiale der Wendischen Volksbank, in: Lětopis 58 (2011) 2.
Metadata
Kreditna banka a akcijowe towarstwo (krótko: Serbobanka) serbskeho narodneho hibanja w času Weimarskeje republiki z hłownym sydłom w Budyšinje.
Kreditna banka a akcijowe towarstwo (krótko: Serbobanka) serbskeho narodneho hibanja w času Weimarskeje republiki z hłownym sydłom w Budyšinje.