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BrĂ€uche und Feste in Spree-Neiße

Spinte

Die „Spinte“ (Spinnstube) war die wichtigste, aus kollektiver Arbeit hervorgegangene Gemeinschaft im Dorf. Nach Abschluss der Ernte im Herbst versammelten sich abends die unverheirateten MĂ€dchen, um das nötige Pensum an Garn zu spinnen, aus dem die im Haushalt benötigte Leinwand gearbeitet wurde. WĂ€hrend der Arbeit wurden u. a. unter Anleitung der „Kantorka“ Lieder eingeĂŒbt, die zu Hochzeiten oder Beerdigungen vorgetragen werden konnten. Die Gesellschaft der Spinnstube, zu der nach getaner Arbeit auch die ledigen Burschen Zutritt hatten, plante und gestaltete die Feste der Jugend im kommenden Jahr (wie den „Zapust“, das Ostersingen, das Aufstellen des Maibaums oder den „Kokot“) und gilt daher bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts als TrĂ€ger vieler sorbischer/​wendischer BrĂ€uche. In der Niederlausitz widmen sich Heimatvereine und Domowinagruppen unter der Bezeichnung „Spinte“ traditionellen Handwerkstechniken und dem regionalen Liedgut.