BrĂ€uche und Feste in Spree-NeiĂe
Vogelhochzeit
Die Vogelhochzeit am 25. Januar ist ein Bescherbrauch fĂŒr Kinder. Als Dank fĂŒrs FĂŒttern im Winter legen die Vögel den Kindern eine âSrokaâ, deutsch âElsterâ â ein Gebildebrot aus Milchbrötchenteig in Form eines nistenden Vogels â, Nester oder Vögel aus Buttercreme mit SchokoladenĂŒberzug, Schaumvögel aus Baisermasse und bunte Zuckereier auf die bereitgestellten Teller. Das traditionelle Verbreitungsgebiet der Vogelhochzeit liegt im obersorbischen Sprachraum, von wo aus sich der Brauch durch die Vermittlung von Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen auch in der Niederlausitz verbreitete. Seit den 1960er Jahren ist die Vogelhochzeit fester Programmpunkt in vielen KindergĂ€rten und Grundschulen. Die Kinder verkleiden sich als Vögel, ziehen durchs Dorf und fĂŒhren kleine Programme auf. In den sorbischen KindergĂ€rten tragen sie die regionalspezifischen Hochzeitstrachten und stellen eine traditionelle Hochzeitsgesellschaft nach. Ende des 19. Jahrhunderts entstand die Tradition einer Abendveranstaltung fĂŒr Erwachsene, die in der Regel ein Hochzeitsbitter moderierte. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gestaltet das Staatliche Ensemble fĂŒr sorbische Volkskultur (heute Sorbisches Nationalensemble) die Programme mit einer Mischung aus Estrade mit folkloristischen Elementen und Revue. Diese Veranstaltung wird jĂ€hrlich an verschiedenen Orten der Oberlausitz angeboten. In der Niederlausitz wird das Programm anlĂ€sslich des âZapustâ (Fastnacht) aufgefĂŒhrt. FĂŒr Kinder lĂ€uft in der gesamten Lausitz ein eigenes Programm.