XS
SM
MD
LG
XL
XXL
🌐

BrĂ€uche und Feste in Spree-Neiße

Methodik

Die systematische Erhebung der BrĂ€uche und Feste im sorbischen Siedlungs­gebiet in Brandenburg konzentrierte sich in der 27-monatigen Projekt­laufzeit auf den Landkreis Spree-Neiße. Um alle Gemeinden, Ortschaften, Ortsteile und WohnplĂ€tze zu erfassen, bildete das Verzeichnis der „Ortschaftsnamen im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/​Wenden im Land Brandenburg“ (Bautzen 2018) eine valide Grundlage. Die Entscheidung fĂŒr den Landkreis Spree-Neiße fiel, weil es ist ein geografisch und zahlenmĂ€ĂŸig sehr umfang­reicher Landkreis mit etwa 340 Ortschaften ist, von denen sich fast alle Gemeinden im sorbischen/​wendischen Siedlungs­gebiet befinden.

Die Auflistung der erhobenen Daten zu den Festen und BrĂ€uchen der Sorben/​Wenden im Landkreis Spree-Neiße folgte der Liste der gesellschaftlichen BrĂ€uche und Feste der Sorben im Jahreslauf, die 2014 in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen wurde.

Neben der Recherche in regionalen Zeitungen oder kommunalen AmtsblĂ€ttern und Mitteilungen in sozialen Medien wurde ein Fragebogen erarbeitet. Dieser orientierte sich an den allgemeinen Bewerbungs­richt­linien zur Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis, um damit weiterfĂŒhrende Informationen sowie Aussagen ĂŒber die aktuellen Brauch- und Festformen, ihre Akteure und ihre AusĂŒbungen zu erhalten. Er bietet ein zuverlĂ€ssiges Fundament fĂŒr kultur­wissen­schaft­liche Auswertungen und Analysen.

Fragebogen zum Brauch Woklapnica

In der Erarbeitungs­phase wurde der Fragebogen mehrfach getestet. Test­ausfĂŒllungen erfolgten durch die Projektpartner, u. a. durch den Arbeitskreis Lausitzer Museenland Ende 2019 und Anfang 2020. Auf der Grundlage dieser Test­ausfĂŒllungen, weiterer Hinweise und Anregungen zur Tiefe der einzelnen Themen­komplexe wurde das Fragen­design weiter differenziert und optimiert.

Die Daten der Fragebögen gestatten neben den allgemeinen Aussagen zur Art der BrĂ€uche und Feste und den Ortschaften, in denen sie begangen werden, detaillierte Informationen, etwa ĂŒber die beteiligten Akteure, Personen, Gruppen, Vereine, Institutionen oder ĂŒber die konkrete Form der AusĂŒbung, die ĂŒber die grund­legenden bisherigen Beschreibungen deutlich hinausreichen, indem sie etwa Entstehung und Wandel, Zugang und Beteiligung, die Weitergabe spezifischen Wissens und Könnens oder auch Risiko­faktoren und Nach­haltig­keits­aspekte umfassen. Um diesen Mehrwert zu veranschaulichen, sind – sofern Daten dazu vorliegen – diese Fragebögen dem entsprechenden Brauch bzw. Fest und der entsprechenden Ortschaft zugeordnet. Mit Stand vom 31. Dezember 2021 lagen 485 aufgefĂŒllte Frage­bögen vor.

Eigene empirische Erhebungen mit Teilnahmen vor Ort, beispielsweise zur Dokumentation mit Bild­material, waren nur sporadisch möglich. Daher wurde Kontakt mit regional aktiven Fotograf:innen aufgenommen. Dadurch wurde ergĂ€nzendes Bild­material aus dem Projekt­zeitraum generiert, das zur Dokumentation von Brauch­darstellungen genutzt werden konnte. Zum 31. Dezember 2021 lag Bildmaterial im Umfang von etwa 1 100 Fotos vor.

Eine umfassende Darstellung ist angestrebt. Daher sind weitere Vervoll­stĂ€ndigungen sowie Informationen und Hinweise zu aktuellen BrĂ€uchen und Festen ausdrĂŒcklich erwĂŒnscht. FĂŒr Interessierte besteht die Möglichkeit, den Frage­bogen auszufĂŒllen und an folgende E-Mail-Adresse zu schicken: nalogi@sorabicon.de.