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Johanneskirche

Ort
Kahren
Ort
Kahren
Kategorie
Kirchen und Kirchenausstattung
Kategorie
Kirchen und Kirchenausstattung
Kurzbeschreibung
Die Johanneskirche in Kahren/KĂłrjeƄ wurde auf VorgĂ€ngerbauten aus dem 14./15. Jahrhundert mit Feld-, Raseneisen- und Backsteinen errichtet und barockzeitlich mit einem polygonalen Chor ergĂ€nzt. Zu den Pfarrern gehörte Johann Gottlieb Fabrizius/Jan BogumiƂ Fabricius (1681–1741), der mit seiner BibelĂŒbersetzung das Niedersorbische/Wendische als Schriftsprache wesentlich weiterentwickelte.
Kurzbeschreibung
Die Johanneskirche in Kahren/KĂłrjeƄ wurde auf VorgĂ€ngerbauten aus dem 14./15. Jahrhundert mit Feld-, Raseneisen- und Backsteinen errichtet und barockzeitlich mit einem polygonalen Chor ergĂ€nzt. Zu den Pfarrern gehörte Johann Gottlieb Fabrizius/Jan BogumiƂ Fabricius (1681–1741), der mit seiner BibelĂŒbersetzung das Niedersorbische/Wendische als Schriftsprache wesentlich weiterentwickelte.
Erweiterte Beschreibung
1706 ließ Fabrizius „D. Martin Luthers sel. Kleiner Katechismus nebst einem christlichen Glaubensbekenntnis [
] in der wendischen Sprache“ in Kahren drucken. Er organisierte ebenso die Übersetzung und Herausgabe des Neuen Testaments in niedersorbischer/wendischer Sprache. Daran erinnert eine 2006 aufgestellte Stele vor dem Pfarrhaus. Der Kirchturm weist mit seinem gemauerten Helm, dem begehbaren Umgang und den wehrhaft wirkenden Zinnen auf die nur in der Niederlausitz und ihrem nahen Umfeld vorkommende AusfĂŒhrung mĂ€rkischer mittelalterlicher Turmkronen hin. Diese wurden im 19. Jahrhundert als „Deutsche-“ oder auch „Wendische Krone“ bezeichnet. Im Kircheninneren befinden sich neben dem Altar einige Gedenk- und Totentafeln, z.B. fĂŒr die Eheleute Anna Justina († 1718/19) und Christian v. Pannwitz (1655–1703). Die Tafeln stellen besondere Kulturzeugnisse dar, da diese Familie vor allem aus pietistischer Überzeugung den niedersorbischen/wendischen Buchdruck des Ortspfarrers beförderte. Gottesdienste in niedersorbischer/wendischer Sprache wurden regelmĂ€ĂŸig bis etwa 1912 gefeiert. Die Johanneskirche als einstige „wendische Landkirche“ ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Cottbus/Chóƛebuz eingetragen.
Erweiterte Beschreibung
1706 ließ Fabrizius „D. Martin Luthers sel. Kleiner Katechismus nebst einem christlichen Glaubensbekenntnis [
] in der wendischen Sprache“ in Kahren drucken. Er organisierte ebenso die Übersetzung und Herausgabe des Neuen Testaments in niedersorbischer/wendischer Sprache. Daran erinnert eine 2006 aufgestellte Stele vor dem Pfarrhaus. Der Kirchturm weist mit seinem gemauerten Helm, dem begehbaren Umgang und den wehrhaft wirkenden Zinnen auf die nur in der Niederlausitz und ihrem nahen Umfeld vorkommende AusfĂŒhrung mĂ€rkischer mittelalterlicher Turmkronen hin. Diese wurden im 19. Jahrhundert als „Deutsche-“ oder auch „Wendische Krone“ bezeichnet. Im Kircheninneren befinden sich neben dem Altar einige Gedenk- und Totentafeln, z.B. fĂŒr die Eheleute Anna Justina († 1718/19) und Christian v. Pannwitz (1655–1703). Die Tafeln stellen besondere Kulturzeugnisse dar, da diese Familie vor allem aus pietistischer Überzeugung den niedersorbischen/wendischen Buchdruck des Ortspfarrers beförderte. Gottesdienste in niedersorbischer/wendischer Sprache wurden regelmĂ€ĂŸig bis etwa 1912 gefeiert. Die Johanneskirche als einstige „wendische Landkirche“ ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Cottbus/Chóƛebuz eingetragen.
Koordinaten
51.72022
14.41496
Koordinaten
51.72022
14.41496
Literaturreferenzen
Atanasov, Katja / Roggan, Alfred / Schurmann, Peter 2015: Der Landkreis Spree-Neiße und seine sorbische/wendische Kulturgeschichte. Der Altkreis Cottbus. In: Sorbische Kostbarkeiten/Serbske drogotki (=Edition Wendisches Museum Cottbus; 9), S. 119–120.
Roggan, Alfred 2014: Imposante Wahrzeichen in der Niederlausitz. In: Offene Kirchen, Hg. Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg, S. 21–23.
Literaturreferenzen
Atanasov, Katja / Roggan, Alfred / Schurmann, Peter 2015: Der Landkreis Spree-Neiße und seine sorbische/wendische Kulturgeschichte. Der Altkreis Cottbus. In: Sorbische Kostbarkeiten/Serbske drogotki (=Edition Wendisches Museum Cottbus; 9), S. 119–120.
Roggan, Alfred 2014: Imposante Wahrzeichen in der Niederlausitz. In: Offene Kirchen, Hg. Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg, S. 21–23.
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