XS
SM
MD
LG
XL
XXL
🌐
BETA

Lebendiges Kulturerbe

Methodik

Die Entwicklung der Webapplikation zu den Praktiken immateriellen Kultur­erbes in der Nieder­lausitz beruht auf drei Arbeitsschritten.

Zunächst galt es, die notwendigen technischen Grund­lagen für die Daten­bestands­aufnahme zu schaffen, was die Arbeit an Lösungen für die Daten­model­lierung und das Daten­manage­ment sowie den Aufbau eines Daten­bank­clusters beinhaltet.

Es wurde ein erster Datenbank­bereich zu kulturellen Ausdrucks­formen erstellt, wobei auf eine bereits bestehende Online-Datenbank zu im Land­kreis Spree-Neiße/​Wokrejs Sprjewja-Nysa gelisteten Bräuchen und Festen zurück­gegriffen und Erweiterungen auf weitere kulturelle Ausdrucks­formen sowie auf das gesamte sorbische/​wendische Siedlungs­gebiet der Nieder­lausitz angelegt wurden.

Digitale Versionen der bestehenden und in Teil­regionen bereits erprobten Frage­bögen zu Bräuchen und Festen wurden entsprechend angepasst.

Zudem wurde ein Datenbank­bereich für Medien­daten konzipiert, um das die Frage­bögen ergänzende Material, das im Zuge der Literatur­recherchen und qualitativen Erhebungs­methoden zusammen­getragen wurde, digital zu erfassen und Folge­nutzungen zu ermöglichen.

Den zweiten Schritt stellte die Modellierung eines Datenbankbereichs für Belege zu den verschiedenen Praktiken immateriellen Kultur­erbes dar. Dazu gehören mündlich überlieferte Traditionen, darstellende Künste, gesellschaftliche Bräuche, Rituale und Feste, Wissen in Bezug auf die Natur sowie tradi­tio­nelle Handwerks­techniken.

Wichtiger Bestandteil war dabei die Einbindung von lokalen Trägern und Expert:innen immateriellen Kultur­erbes. Dies geschah im Wesent­lichen durch Netz­werk­aufbau und fort­laufende -pflege während des gesamten Projekt­zeitraums.

Dabei wurden fort­laufend verschiedene Belege identi­fi­ziert, gesammelt und kuratiert, vor allem durch Literatur­recherchen in Amts­blättern, Zeitungen und sozialen Medien. Qualitative Erhebungs­methoden wie teil­nehmende Beob­ach­tungen vor Ort, Dokumen­tationen in Text und Bild, Expert:innen-Gespräche ergänzten das Vorgehen.

Um die Daten­bestände für zivil­gesell­schaft­liche, kultur­touris­tische und kreativ­wirt­schaft­liche Akteure nach­haltig nutzbar zu machen und damit zum Erhalt und der Fort­entwicklung sorbischer/​wendischer Traditionen und kultureller Ausdrucks­formen beizu­tragen, ist die Entwicklung digitaler Nutzer­schnitt­stellen sowohl für öffentliche Bedarfe als auch für wissen­schaft­liche Ansprüche geplant.

Letztere gewähren einen vertieften Zugang zum Daten­bank­cluster und dienen damit der kultur­wissen­schaft­lichen sowie sozio­linguis­tischen Auf­arbeitung und Aus­wertung der auf­bereiteten Daten.

Die Entwicklung der spezifischen Nutzer­schnitt­stellen begann mit der Daten­eingabe in die erstellte Beleg­daten­bank ab 2024.

Mit der Web­applikation ist nun ein erster Standard­zugang zu einem ausgewählten Daten­paket kultureller Ausdrucks­formen zur öffentlichen Nutzung frei­gegeben, der bis Ende 2025 noch einmal über­arbeitet und erweitert wird.

Zudem soll ein erster Experten­zugang entwickelt und zum Jahres­ende 2025 für die vertiefte wissen­schaft­liche Nutzung frei­gegeben werden.