WarnoÄicy. Sorbische Spuren
AusgangsÂsituation
Die tschechische Stadt VarnsÂdorf an der böhmisch-sĂ€chsischen Grenze nimmt in der sorbischen Geschichte eine SonderÂstellung ein. In den ersten NachÂkriegsÂjahren wurde die Stadt zum Zentrum der sorbischen AnsiedÂlung in der TschechoÂslowakei. Mehrere hundert Sorbinnen und Sorben, darunter viele Kinder und JugendÂliche, lebten, arbeiteten und gingen zwischen 1945 und 1949 in VarnsÂdorf zur Schule. In ZusammenÂarbeit zwischen dem sorbischen Verband Domowina und einigen tschechischen Vereinen und Politikern gelang es, ein sorbisches SchulÂsystem aufzubauen. In VarnsÂdorf erhielten sorbische JugendÂliche erstmals eine höhere SchulÂbildung in ihrer MutterÂsprache, ein GroĂÂteil von ihnen am dortigen sorbischen Gymnasium. Dieser kurze ZeitÂraum gilt heute als GrundÂstein fĂŒr die BlĂŒte der sorbischen Kultur in der zweiten HĂ€lfte des 20. JahrÂhunderts. Zu diesem Bild haben auch die ErinneÂrungen der AbsolÂvenÂtinnen und AbsolÂvenÂten der sorbischen Klassen in VarnsÂdorf beigeÂtragen, die seit den 1990er Jahren verstĂ€rkt publiziert werden.