Ewangelska depšćańska cerkwja
Ort
Depsk
Ort
Depsk
Kategorija
Kirchen und Kirchenausstattung
Kategorija
Kirchen und Kirchenausstattung
Kurzbeschreibung
Im Jahre 1911 erhielt das in die Kloster- und Wendische Kirche in Cottbus/Chóśebuz eingepfarrte Amtsdorf Döbbrick/Depsk eine eigene evangelische Kirche. Sie ist in zweifacher Hinsicht bemerkenswert: Zum einen wurde als einziger Spruch an der Orgelempore ein niedersorbischer/wendischer Bibelvers angebracht. Zum anderen wurde das Gotteshaus im Neorokoko errichtet, wie kein anderer zeitnaher Kirchenbau in der Region.
Kurzbeschreibung
Im Jahre 1911 erhielt das in die Kloster- und Wendische Kirche in Cottbus/Chóśebuz eingepfarrte Amtsdorf Döbbrick/Depsk eine eigene evangelische Kirche. Sie ist in zweifacher Hinsicht bemerkenswert: Zum einen wurde als einziger Spruch an der Orgelempore ein niedersorbischer/wendischer Bibelvers angebracht. Zum anderen wurde das Gotteshaus im Neorokoko errichtet, wie kein anderer zeitnaher Kirchenbau in der Region.
Rozšyrjone wopisanje
Der aus Mähren stammende 2. Pfarrer an der Wendischen Kirche, der Cottbuser Diakon Gustav Adolf von Lány (1843–1923), hatte den Kirchenbau im Neorokoko mitbeeinflusst. Weitere Befürworter und Unterstützer der neben der Alt-Lutherischen Petruskirche (SELK) zweiten Kirche im Ort waren der Superintendent und Oberpfarrer an der Cottbuser Oberkirche St. Nikolai Albert Kuhnert (1856–1921) sowie der ab 1911 für Döbbrick zuständige Pfarrer Johannes Riese/Jan Rizo (1855–1926). Der Entwurf und die Ausführung der inneren Raumfassung lagen in den Händen der bereits 1908 an der Restaurierung der Wendischen Kirche beteiligten Berliner Kirchenmalers Ernst Fey und des Cottbusers August Mayke. Mit der originalen Farbgebung wurde im Jahre 1911 an der Orgelempore der einzige Bibelvers in niedersorbischer/wendischer Sprache mit Unterstützung des sorbischen/wendischen Pfarrers Riese aufgetragen. Er lautet in heutiger Schreibweise:
„Ja cu spiwaś wót teje / Knězoweje gnady nimjernje, a jogo / wěrnosć zapowědaś z mójimi / wustami pśecej a nimjernje.” Zu Deutsch: Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglich und seine Wahrheit verkünden mit meinem Munde für und für. Psalm 89,2
Ältere Bewohner berichteten, dass 1911 auch eine Glocke mit niedersorbischer/wendischer Inschrift im Kirchturm angebracht wurde. Diese im Ersten Weltkrieg eingeschmolzene Glocke konnte bislang nicht bildlich dokumentiert werden.
Gottesdienste in niedersorbischer/wendischer Sprache wurden im Filial Döbbrick mit Maiberg/Majberk und Skadow/Škodow regelmäßig bis in die 2. Hälfte des Jahres 1933 gefeiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg sporadisch, finden seit 1989 wieder häufiger Gottesdienste in dieser Sprache statt.
Die Döbbricker Evangelische Kirche ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Cottbus/Chóśebuz eingetragen.
Rozšyrjone wopisanje
Der aus Mähren stammende 2. Pfarrer an der Wendischen Kirche, der Cottbuser Diakon Gustav Adolf von Lány (1843–1923), hatte den Kirchenbau im Neorokoko mitbeeinflusst. Weitere Befürworter und Unterstützer der neben der Alt-Lutherischen Petruskirche (SELK) zweiten Kirche im Ort waren der Superintendent und Oberpfarrer an der Cottbuser Oberkirche St. Nikolai Albert Kuhnert (1856–1921) sowie der ab 1911 für Döbbrick zuständige Pfarrer Johannes Riese/Jan Rizo (1855–1926). Der Entwurf und die Ausführung der inneren Raumfassung lagen in den Händen der bereits 1908 an der Restaurierung der Wendischen Kirche beteiligten Berliner Kirchenmalers Ernst Fey und des Cottbusers August Mayke. Mit der originalen Farbgebung wurde im Jahre 1911 an der Orgelempore der einzige Bibelvers in niedersorbischer/wendischer Sprache mit Unterstützung des sorbischen/wendischen Pfarrers Riese aufgetragen. Er lautet in heutiger Schreibweise:
„Ja cu spiwaś wót teje / Knězoweje gnady nimjernje, a jogo / wěrnosć zapowědaś z mójimi / wustami pśecej a nimjernje.” Zu Deutsch: Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglich und seine Wahrheit verkünden mit meinem Munde für und für. Psalm 89,2
Ältere Bewohner berichteten, dass 1911 auch eine Glocke mit niedersorbischer/wendischer Inschrift im Kirchturm angebracht wurde. Diese im Ersten Weltkrieg eingeschmolzene Glocke konnte bislang nicht bildlich dokumentiert werden.
Gottesdienste in niedersorbischer/wendischer Sprache wurden im Filial Döbbrick mit Maiberg/Majberk und Skadow/Škodow regelmäßig bis in die 2. Hälfte des Jahres 1933 gefeiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg sporadisch, finden seit 1989 wieder häufiger Gottesdienste in dieser Sprache statt.
Die Döbbricker Evangelische Kirche ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Cottbus/Chóśebuz eingetragen.
Koordinaten
51.81832
14.34058
14.34058
Koordinaten
51.81832
14.34058
Literaturreferenzen
Atanasowa, Katja 2015: Maśicaŕ, pókładnik serbskich stipendijow a initiator Depšćańskeje cerkwje – ze žywjenja fararja von Lány [=Pfarrer v. Lány als Vertreter des wendischen Buchvereins und Initiator des Kirchenneubaus in Döbbrick.]. In: Serbska pratyja, S. 64–66.
Atanasov, Katja/Roggan, Alfred/Roggan, Simon Alfred 2012: Niedersorbische (wendische) Beschriftungen in öffentlichen Bereichen der Niederlausitz vom 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. In: Brandenburgische Denkmalpflege 21/1, S. 77–95, hier S. 86–88.
Vinken, Gerhard/Rimpel, Barbara 2012: Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Brandenburg, Berlin/München.
Atanasov, Katja/Herrmann, Katharina/Roggan, Alfred/Schurmann, Peter 2011: Das Wendische Cottbus – Serbski Chóśebuz (=Cottbuser Blätter, Sonderheft), S. 24–25.
Literaturreferenzen
Atanasowa, Katja 2015: Maśicaŕ, pókładnik serbskich stipendijow a initiator Depšćańskeje cerkwje – ze žywjenja fararja von Lány [=Pfarrer v. Lány als Vertreter des wendischen Buchvereins und Initiator des Kirchenneubaus in Döbbrick.]. In: Serbska pratyja, S. 64–66.
Atanasov, Katja/Roggan, Alfred/Roggan, Simon Alfred 2012: Niedersorbische (wendische) Beschriftungen in öffentlichen Bereichen der Niederlausitz vom 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. In: Brandenburgische Denkmalpflege 21/1, S. 77–95, hier S. 86–88.
Vinken, Gerhard/Rimpel, Barbara 2012: Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Brandenburg, Berlin/München.
Atanasov, Katja/Herrmann, Katharina/Roggan, Alfred/Schurmann, Peter 2011: Das Wendische Cottbus – Serbski Chóśebuz (=Cottbuser Blätter, Sonderheft), S. 24–25.
Fota