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Michałska cyrkej

Ort
Wokrejs Budyšyn
Ort
Wokrejs Budyšyn
Kategorija
Kirchen und Kirchenausstattung
Kategorija
Kirchen und Kirchenausstattung
Kurzbeschreibung
Die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaute Michaeliskirche ist eine kleine gotische Hallenkirche und seit 1619 das Gotteshaus der sorbischen evangelischen Gemeinde Bautzens.
Kurzbeschreibung
Die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaute Michaeliskirche ist eine kleine gotische Hallenkirche und seit 1619 das Gotteshaus der sorbischen evangelischen Gemeinde Bautzens.
Rozšyrjone wopisanje
Die Michaeliskirche / Michałska cyrkej wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts als kleine dreischiffige Hallenkirche mit eingezogenem, gestrecktem Chor errichtet. Der Bau zeigt schlichtes Bruchsteinmauerwerk, gegliedert durch Strebepfeiler. An der Südseite des Chores erhebt sich der Turm mit einem oben umlaufenden Wehrgang, Rundbogenblenden und einem Helmabschluss, der vermutlich erst im 17. Jahrhundert entstand. Seit 1619 dient die Kirche als sorbische evangelische Kirche. In diesem Jahr erhielten die evangelischen Sorben der eingemeindeten Dörfer die Michaeliskirche als eigenes Gotteshaus, und der erste sorbische Pfarrer wurde angestellt. 1690 kam mit der Gründung des Diakonats eine zweite Pfarrstelle hinzu. Zahlreiche bedeutende Geistliche wirkten an der Michaeliskirche, darunter: - Johann Ast / Jan Ast (1655–1733), Pfarrer an St. Michael 1690–1733, Mitherausgeber des ersten evangelischen sorbischen Gesangbuches (1710) - Michael Rätze / Michał Raca (1657–1730), Diakon an St. Michael 1690–1730, Mitübersetzer und -herausgeber sorbischer religiöser Schriften: Kleiner Katechismus (1693), Evangelien (1695), Agende (1696), Psalmen Davids (1703) - Michael Hilbenz / Michał Hilbjenc (1758–1816), Diakon an St. Michael 1787–1797, Pfarrer an St. Michael 1797–1816, Mitübersetzer der neuen sächsischen Agende ins Sorbische (1813) - Andreas Lubensky / Handrij Lubjenski (1790–1840), Diakon an St. Michael 1817–1827, Pfarrer an St. Michael 1827–1831, Wegbereiter der sorbischen nationalen Bewusstwerdung, Herausgeber der sorbischen Bibel (1821 und 1823) und des sorbischen Gesangbuches (1839), pflegte Kontakte zu bedeutenden slawischen Gelehrten Mehr als 200 Jahre lang wurden in der Kirche sämtliche Gottesdienste und Amtshandlungen ausschließlich in sorbischer Sprache gehalten. Erst 1836 hielt die deutsche Sprache in Form weniger jährlicher Abendmahlsfeiern Einzug. Aufgrund der zunehmenden Verdeutschung der eingemeindeten Dörfer gewann im Laufe der folgenden Jahrzehnte die deutsche Sprache mehr und mehr an Bedeutung. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden in der Michaeliskirche monatlich sorbische Gottesdienste gefeiert. Nach längerer Unterbrechung finden auch wieder sorbische Konfirmationen statt. Damit gehört die Kirche zu den wenigen städtischen Gotteshäusern der Lausitz, in denen noch regelmäßig evangelische Gottesdienste in sorbischer Sprache gefeiert werden.
Rozšyrjone wopisanje
Die Michaeliskirche / Michałska cyrkej wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts als kleine dreischiffige Hallenkirche mit eingezogenem, gestrecktem Chor errichtet. Der Bau zeigt schlichtes Bruchsteinmauerwerk, gegliedert durch Strebepfeiler. An der Südseite des Chores erhebt sich der Turm mit einem oben umlaufenden Wehrgang, Rundbogenblenden und einem Helmabschluss, der vermutlich erst im 17. Jahrhundert entstand. Seit 1619 dient die Kirche als sorbische evangelische Kirche. In diesem Jahr erhielten die evangelischen Sorben der eingemeindeten Dörfer die Michaeliskirche als eigenes Gotteshaus, und der erste sorbische Pfarrer wurde angestellt. 1690 kam mit der Gründung des Diakonats eine zweite Pfarrstelle hinzu. Zahlreiche bedeutende Geistliche wirkten an der Michaeliskirche, darunter: - Johann Ast / Jan Ast (1655–1733), Pfarrer an St. Michael 1690–1733, Mitherausgeber des ersten evangelischen sorbischen Gesangbuches (1710) - Michael Rätze / Michał Raca (1657–1730), Diakon an St. Michael 1690–1730, Mitübersetzer und -herausgeber sorbischer religiöser Schriften: Kleiner Katechismus (1693), Evangelien (1695), Agende (1696), Psalmen Davids (1703) - Michael Hilbenz / Michał Hilbjenc (1758–1816), Diakon an St. Michael 1787–1797, Pfarrer an St. Michael 1797–1816, Mitübersetzer der neuen sächsischen Agende ins Sorbische (1813) - Andreas Lubensky / Handrij Lubjenski (1790–1840), Diakon an St. Michael 1817–1827, Pfarrer an St. Michael 1827–1831, Wegbereiter der sorbischen nationalen Bewusstwerdung, Herausgeber der sorbischen Bibel (1821 und 1823) und des sorbischen Gesangbuches (1839), pflegte Kontakte zu bedeutenden slawischen Gelehrten Mehr als 200 Jahre lang wurden in der Kirche sämtliche Gottesdienste und Amtshandlungen ausschließlich in sorbischer Sprache gehalten. Erst 1836 hielt die deutsche Sprache in Form weniger jährlicher Abendmahlsfeiern Einzug. Aufgrund der zunehmenden Verdeutschung der eingemeindeten Dörfer gewann im Laufe der folgenden Jahrzehnte die deutsche Sprache mehr und mehr an Bedeutung. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden in der Michaeliskirche monatlich sorbische Gottesdienste gefeiert. Nach längerer Unterbrechung finden auch wieder sorbische Konfirmationen statt. Damit gehört die Kirche zu den wenigen städtischen Gotteshäusern der Lausitz, in denen noch regelmäßig evangelische Gottesdienste in sorbischer Sprache gefeiert werden.
Koordinaten
51.18106
14.42097
Koordinaten
51.18106
14.42097
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