Pomniki
Chóśebuz – Nowy Chmjelow
Die Klosterkirche, auch Wendische Kirche genannt, ist das letzterhaltene mittelalterliche Bauwerk des Cottbuser Franziskanerklosters. Mit Einführung der Reformation 1537 fanden hier Gottesdienste in niedersorbischer/wendischer Sprache statt, um dem protestantischen Ideal des Wortgottesdienstes in der Muttersprache für die einheimische slawische Bevölkerung zu entsprechen.
In den 1860er Jahren wurden vier niedersorbische/wendische Spruchtafeln an der Empore angebracht. Im Zuge der umfassenden Restauration 1908 wurden diese vier Spruchtafeln in die neue Orgelempore integriert. Sie gelten als die ältesten Bibelzitate in niedersorbischer/wendischer Sprache in Kirchen der Niederlausitz. Ihr Schriftbild wurde den neu hinzukommenden Spruchtafeln in deutscher Sprache angepasst. Zugleich wurde am Altar-Retabel ein Schriftband in nur niedersorbischer/wendischer Sprache angebracht:
„Ta kšej Jezu Kristusa, togo syna Bóžego, wucysćijo nas wót wšyknogo grěcha!“
Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, reinigt uns von allen Sünden!
(Joh. 1,7)
Die weiteren Bibelzitate an der Orgelempore lauten in heutiger Schreibweise:
„Jesus Kristus jo rowno ten samy cora a źinsa a do nimjernosći.“
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.
(Hebräer 13,8)
„Pójźćo ku mnjo wšykne, kenž wy chamne a wobśěžkane sćo, a ja cu was wochłoźiś.“
Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
(Matth. 11,28)
„Spiwajśo a grajśo tomu Knězu we wašej wutšobje.“
Singet und spielet dem Herrn in eurem Herzen.
(Eph. 5,19)
„Knězo, ja mam lubo to wobydlenje twojogo domu, a to město, źož twoja cesć bydli.“
Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt.
(Psalm 26,8)
Gottesdienste in niedersorbischer/wendischer Sprache wurden regelmäßig bis in die 2. Jahreshälfte 1933 gefeiert. Seit 1989 findet wieder jeweils am ersten Weihnachtsfeiertag ein solcher Gottesdienst statt.