Wokrjes Budyšin

twarjenje

Das Wohn- und Geschäftshaus aus der Zeit um 1890 ist seit 1958 Sitz des Domowina-Verlags. Zuvor befanden sich hier die Geschäftsstelle der Domowina sowie die erste sorbische Buchhandlung nach dem Zweiten Weltkrieg. Seit 2006 ist in den historischen Räumen erneut eine sorbische Buchhandlung eingerichtet.

Das Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage wurde um 1890 errichtet und steht in geschlossener Bebauung. Im Hof befindet sich ein Neubau aus dem Jahr 1994. Bereits im späten 19. Jahrhundert war das Haus ein Treffpunkt sorbischen Lebens. Um 1890/91 fanden sich im ersten Stock des Restaurants „Bierpalast“ / „Piwowy hród“ regelmäßig Mitglieder der Bautzener sorbischen Intelligenz zum sogenannten „Serbske blido“ (Sorbischer Tisch) zusammen. Der damalige Gastwirt Hermann Rachlitz warb in Annoncen mit dem Satz „Pola mje so serbski rěči“ („Bei mir wird wendisch gesprochen“) gezielt um sorbische Gäste. Später war das Haus als Hotel Rachlitz / Rachlicec hotel bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte hier von 1946 bis 1956 die Domowina ihren Sitz. Mit der Eröffnung des Hauses der Sorben am Postplatz im Jahr 1956 wurde die Verwaltung dorthin verlegt. Im Erdgeschoss des Hauses befand sich vom 1. Dezember 1948 bis Juni 1950 die erste sorbische Buchhandlung nach dem Zweiten Weltkrieg, betrieben von Ernst Simon / Arnošt Simon. Seit 1958 ist das Gebäude Sitz des Domowina-Verlags, in dem nahezu sämtliche Buchpublikationen, Zeitungen und Zeitschriften in sorbischer Sprache erscheinen. Im Sommer 2006 kehrte die sorbische Buchhandlung in das Haus zurück. Als Verkaufsraum dient seitdem der ehemalige Gastraum des historischen Restaurants im Erdgeschoss.

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