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Lebendiges Kulturerbe

Hintergrund

Ziel des Vorhabens „Digitales Portal zu sorbischen und Lausitzer Sprach- und Kultur­landschaften“ ist es, auf einem mehr­sprachig und barriere­arm angelegten Online-Portal sorbisches/​wendisches Kultur­gut in der Nieder­lausitz zu prĂ€sentieren.

DafĂŒr sollen systematisch Daten zu verschiedenen sorbischen/​wendischen Aspekten der Nieder­lausitzer Kultur­landschaft – von kulturellen Praktiken und materiellen Zeugnissen ĂŒber das nieder­sorbische Schrifttum bis hin zu Eigennamen und sorbischen Elementen der Sprach­landschaft – wissenschaftlich erhoben und zur Nutzung aufbereitet werden.

Adressiert sind Forschende, aber auch Interessierte und regionale Kultur­schaffende in Vereinen, im Bildungs­bereich, Kultur­tourismus und in der Kreativbranche.

So soll das sorbische sprachliche und kulturelle Erbe der Region sichtbarer sowie fĂŒr kommende Generationen gesichert und nutzbar gemacht werden.

Auf welches VerstĂ€ndnis von Kulturerbe das Projekt­team dabei zurĂŒckgreift, ist dem ErklĂ€rvideo „Was ist sorbisches/​wendisches Kulturerbe?“ zu entnehmen:

Das Teilprojekt „Praktiken immateriellen Kultur­erbes in der Nieder­lausitz“ hat zum Ziel, Fachwissen zur Vielfalt des lebendigen Kultur­erbes der Sorben/​Wenden zu erschließen.

Dazu gehören gemĂ€ĂŸ dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kultur­erbes von 2003 neben mĂŒndlich ĂŒber­lieferten Traditionen und darstellenden KĂŒnsten auch gesell­schaft­liche BrĂ€uche, Rituale und Feste, Wissen in Bezug auf die Natur sowie tradi­ti­o­nelle Handwerkstechniken.

Das Vorhaben bezieht sich zunĂ€chst auf die Nieder­lausitz (Brandenburg), soll in Zukunft aber erweitert werden. Es fließen Ergebnisse und Erfahrungen aus dem bereits abgeschlossenen Projekt „Systematische und aktualisierte Bestands­aufnahme der BrĂ€uche und Feste in der Nieder­lausitz“ ein.

Dort wurden standardisierte Fragebögen fĂŒr Erhebungen zu gesell­schaft­lichen BrĂ€uchen und Festen entwickelt, die sich an der Bewerbung um den Eintrag ins bundes­weite Verzeichnis des immateriellen Kultur­erbes orientierten, und der Prototyp einer Datenbank zu BrĂ€uchen und Festen am Beispiel des Land­kreises Spree-Neiße/​Wokrejs Sprjewja-Nysa aufgebaut.

Neben Konsolidierung, Ausbau und fortlaufender Pflege einer Datenbank mit Praktiken immateriellen Kultur­erbes sollen entsprechende digitale Nutzer­schnitt­stellen sowohl fĂŒr öffent­liche Bedarfe als auch fĂŒr wissen­schaftliche AnsprĂŒche entwickelt werden, um zur Beantwortung von Forschungs­fragen zu dienen, etwa zu gelebter Bi- und Mehr­kulturalitĂ€t im Alltag, zu kultureller Resilienz sowie zur nieder­sorbischen Sprach­anwendung bei kulturellen Praktiken innerhalb der Sprach­landschaft Niederlausitz.

Das im Rahmen des Projekts entstehende Netz­werk aus TrĂ€gern, Unter­stĂŒtzer:innen und Expert:innen des immateriellen Kultur­erbes soll im Sinne einer zivil­gesell­schaft­lichen und bildungs­politischen Trans­mission zum Aufbau einer Beratungs­stelle zu Praktiken immateriellen Kultur­erbes genutzt werden.

Sie soll als Ansprech­partner fĂŒr Vereine, Gruppen und Interessierte aus dem sorbischen/​wendischen bzw. regionalen Kontext fungieren und unter anderem Initiativen und Bewerbungen zur Aufnahme kultureller Ausdrucks­formen und guter Praxis­beispiele in das bundes­weite Verzeichnis immateriellen Kultur­erbes fachlich begleiten.