Sprachlandschaft Schleife
Sorbische Aufschriften im öffentlichen Raum der Sprachlandschaft Schleife
Eine Sprachlandschaft kann man hören: Hier sprechen die Menschen eine oder mehrere Standardsprachen und zusätzlich ihren Dialekt. Und man kann eine Sprachlandschaft zugleich sehen: Sprache wird hier verschriftlicht. Sie wird somit auditiv und visuell wahrgenommen.
Die visuelle Komponente der Sprachlandschaft Schleife umfasst alle im öffentlichen Raum als Schrift wahrnehmbaren sorbischsprachigen Elemente (Schilder, Gedenksteine, Wandaufschriften usw.) sowie Artefakte der bildenden Kunst mit sorbischer Thematik.
Das Phänomen „schriftliche Sprache im öffentlichen Raum“ wurde in der Forschung seit 1997 als Linguistic Landscape konstituiert. Diese Sprachlandschaftsforschung ist im Bereich der Sprachsoziologie/Soziolinguistik angesiedelt und betrachtet die Verbindung zwischen Gesellschaft und Sprache anhand der Abbildung von Sprache in mehrsprachigen Gebieten. Meist bezog man sich auf das Verhältnis von Mehrheitssprache und offizieller Minderheitensprache durch Untersuchung aller sichtbarer Aufschriften im öffentlichen Raum eines ausgewählten Gebiets. Während es dabei meist um Markierung von Identitäten, um Machtverhältnisse und die Struktur des Zusammenlebens geht, wählt unser Projekt einen Ansatz, der sich auf die erfassende Beobachtung konzentriert mit dem Ziel zu zeigen, an welchen öffentlich zugänglichen Stellen der Schleifer Gemeinde die sorbische Sprache und damit Hinweise auf das sorbische kulturelle Erbe der Region anzutreffen sind.
Das Dialektgebiet eignet sich aufgrund seiner geringen Größe (sieben Schleifer Dörfer mit insgesamt ca. 4 500 Einwohner:innen) gut zur vollständigen Darstellung seiner sorbischen Prägung. In jedem der Dörfer ist die sorbische Sprache im Ortsbild vorhanden, jedoch mit sehr unterschiedlicher Häufigkeit. Es wurden alle öffentlich sichtbaren Aufschriften und Kunsterzeugnisse festgestellt, fotografisch dokumentiert, nach den Ortschaften gelistet, in Themenkontexte eingeordnet sowie mit Metadaten versehen, darunter auch den Geokoordinaten jeder einzelnen Aufschrift.
Der Kirchort Schleife wirkt als Zentrum von sieben Dörfern namensgebend: Die gesamte Region, das Kirchspiel und seine Dörfer, wird oft verkürzt einfach „Schleife“ genannt (vgl. Schleifer Region im Kulturlexikon). Die sieben Schleifer Dörfer sind in drei Gemeinden gegliedert, diese wiederum sind in der Verwaltungsgemeinschaft Schleife / Slepo vereinigt.
Schleife, Mulkwitz und Rohne gehören zur Gemeinde Schleife. Die amtlichen obersorbischen Namensformen sind: Slepo (Schleifer Sorbisch Slěpe), Mułkecy (Schleifer Sorbisch Mułkoce) und Rowno (Schleifer Sorbisch Rowne).
Groß Düben und Halbendorf bilden die Gemeinde Groß Düben. Die amtlichen obersorbischen Namen sind Dźěwin und Brězowka (Schleifer Sorbisch Dźěwin und Brjezowka).
Trebendorf und Mühlrose bilden die Gemeinde Trebendorf. Zu Mühlrose gehört der Dorfteil Ruhlmühle. Das neue Mühlrose, ein Ansiedlungsstandort für Bewohner des Dorfes Mühlrose, das für den heranrückenden Tagebau Nochten umgesiedelt wird, gehört seit 2021 zur Gemeinde Schleife. Die obersorbischen und gleichermaßen Schleifer sorbischen Namen sind Trjebin und Miłoraz mit dem Dorfteil Rula.
Das Schleifer Sorbisch unterscheidet sich vom Obersorbischen durch lautliche, lexikalische und auch grammatische Merkmale, siehe Schleifer Dialekt im Kulturlexikon.
Initiatoren der Aufschriften im Schleifer Sorbisch sind in der Regel Vereine oder Einzelpersonen, die die einheimische Sprachvariante stark fördern. Daher steht an diesen Schildern oft das Deutsche erst an zweiter Stelle. Es kann in Einzelfällen auch ganz fehlen und erschließt sich dann aus dem Kontext (beispielweise bei der Holztafel mit dem Namen des Museumshofs Šusteroc dwór, auf den Hof weisen in Trebendorf bereits einige Schilder des Wegeleitsystems in deutscher und obersorbischer Sprache hin).
Beschilderungen auf Obersorbisch sind in den Schleifer Dörfern in der Mehrzahl, da diese meist als gängige, gesetzlich vorgeschriebene Praxis an den Ortstafeln, Straßenschildern und Wegweisern aufgedruckt sind. Auch in Bereichen, in denen traditionell die obersorbische Sprache verwendet wurde (Kirche und Schule), wurden Aufschriften in dieser Sprachvariante angebracht. Die Schilder sind stets zweisprachig, wobei Deutsch in der Regel die dominierende Stellung einnimmt, d. h. an erster Stelle steht oder eine größere oder fettere Schriftart gewählt wurde.
Die Verwaltungsgemeinschaft Schleife gehört zum offiziell anerkannten, so genannten „angestammten Siedlungsgebiet“ der Sorben im Bundesland Sachsen. Die Amtssprache neben dem Deutschen ist hier Obersorbisch. Nur in den sieben Dörfern des Kirchspiels Schleife jedoch wird eine besondere Variante des Sorbischen gesprochen: das Schleifer Sorbisch, welches als Übergangsdialekt zwischen dem Ober- und dem Niedersorbischen verortet wird (vgl. Schleifer Dialekt im Kulturlexikon).
Im öffentlichen Raum des Schleifer Kirchspiels kann man neben den deutschen auch obersorbische Aufschriften und solche im Schleifer Sorbisch entdecken. Aufgrund der Nähe zum benachbarten Brandenburg, wo die niedersorbische Sprache gesprochen wird, trifft man – seltener – auch auf das Niedersorbische.
Unweit befindet sich die Grenze zu Polen, deswegen sind vereinzelt auch polnische Aufschriften zu finden, dies insbesondere im Tourismusbereich. In Trebendorf befindet sich außerdem ein Friedhof für die im April 1945 gefallenen sowjetischen Soldaten, das zentrale Denkmal trägt eine russische Inschrift.
Beschilderungen auf Obersorbisch sind in der Mehrzahl, da diese meist als gängige, gesetzlich vorgeschriebene Praxis an den Ortstafeln, Straßenschildern und Wegweisern aufgedruckt sind und deswegen besonders ins Auge fallen. Schleifer sorbische Aufschriften hingegen befinden sich im privat initiierten Bereich z. B. von Vereinen.
In der Regel finden sich auf Schildern und anderen Schriftträgern in der Schleifer Region zwei Sprachen, wobei Deutsch die dominierende Sprache ist. Daneben erscheint eine der oben genannten sorbischen Sprachen oder eine andere, z. B. Polnisch. Vereinzelt findet man einsprachig sorbische Aufschriften. Dreisprachige Schilder sind im öffentlichen Raum des Schleifer Kirchspiels nicht vorhanden, es können etwa durch Häufung von Plakaten in einem Schaukasten jedoch mehrere Sprachen nebeneinander vorkommen.
In einigen der vorgefundenen Aufschriften – sofern sie keine Orts- oder Straßenschilder oder Wegweiser sind – ist ein Ausweisen der verwendeten Sprache (Schleifer Sorbisch oder eine der beiden sorbischen Schriftsprachen) nur aus dem Kontext der Autorenschaft möglich, da sie exakt denselben Wortlaut haben. Dies betrifft diejenigen Fälle, in denen das Schleifer Sorbische mit dem Ober- und dem Niedersorbischen identisch ist: Mlokowa rampa (‘Milchrampe’) oder Lutherowa lipa (‘Lutherlinde’), und auch das Wort Witaj (‘Willkommen’), das den sorbischsprachigen Bildungsansatz der Rohner Kindertagestätte anzeigt. Daher werden (auch, wenn die Autorenschaft klar und somit bekannt ist, ob eine Aufschrift im Schleifer Sorbisch oder Obersorbisch gemeint ist) die betreffenden Schilder sowohl als obersorbische als auch als Schleifer sorbische Formen aufgeführt. (Niedersorbisch kann ausgeschlossen werden, denn diese Sprache kommt nur in Ortsnamen auf Wegweisern vor sowie bei Aufschriften, deren Autorenschaft im niedersorbischen Sprachkontext ausgewiesen ist.)
Die Verwaltungsgemeinschaft Schleife gehört zum offiziell anerkannten, so genannten „angestammten Siedlungsgebiet“ der Sorben im Bundesland Sachsen. Die Amtssprache neben dem Deutschen ist hier Obersorbisch. Nur in den sieben Dörfern des Kirchspiels Schleife jedoch wird eine besondere Variante des Sorbischen gesprochen: das Schleifer Sorbisch, welches als Übergangsdialekt zwischen dem Ober- und dem Niedersorbischen verortet wird (vgl. Schleifer Dialekt im Kulturlexikon).
Im öffentlichen Raum des Schleifer Kirchspiels kann man neben den deutschen auch obersorbische Aufschriften und solche im Schleifer Sorbisch entdecken. Aufgrund der Nähe zum benachbarten Brandenburg, wo die niedersorbische Sprache gesprochen wird, trifft man – seltener – auch auf das Niedersorbische.
Unweit befindet sich die Grenze zu Polen, deswegen sind vereinzelt auch polnische Aufschriften zu finden, dies insbesondere im Tourismusbereich. In Trebendorf befindet sich außerdem ein Friedhof für die im April 1945 gefallenen sowjetischen Soldaten, das zentrale Denkmal trägt eine russische Inschrift.
Beschilderungen auf Obersorbisch sind in der Mehrzahl, da diese meist als gängige, gesetzlich vorgeschriebene Praxis an den Ortstafeln, Straßenschildern und Wegweisern aufgedruckt sind und deswegen besonders ins Auge fallen. Schleifer sorbische Aufschriften hingegen befinden sich im privat initiierten Bereich z. B. von Vereinen.
In der Regel finden sich auf Schildern und anderen Schriftträgern in der Schleifer Region zwei Sprachen, wobei Deutsch die dominierende Sprache ist. Daneben erscheint eine der oben genannten sorbischen Sprachen oder eine andere, z. B. Polnisch. Vereinzelt findet man einsprachig sorbische Aufschriften. Dreisprachige Schilder sind im öffentlichen Raum des Schleifer Kirchspiels nicht vorhanden, es können etwa durch Häufung von Plakaten in einem Schaukasten jedoch mehrere Sprachen nebeneinander vorkommen.
Die Beschriftungen im Gebiet der Schleifer Verwaltungsgemeinschaft sind, solange sie nicht einsprachig deutsch sind, zusätzlich im Schleifer Sorbisch oder in Obersorbisch ausgeführt. Aufgrund der Nähe zum benachbarten Brandenburg, wo die niedersorbische Sprache gesprochen wird, trifft man in Halbendorf und Groß Düben jedoch vereinzelt auf Wegweiser, die mit niedersorbischen Ortsnamen versehen sind. Noch seltener tritt das Niedersorbische auch auf Plakaten in Erscheinung, die in Kooperation z. B. von Kirche oder kulturellen Einrichtungen mit niedersorbischen Partnern gedruckt wurden.
Unweit befindet sich die Grenze zu Polen, deswegen sind vereinzelt auch polnische Aufschriften zu finden, dies insbesondere im Tourismusbereich. Ebenso nur in Einzelfällen ist auf Plakaten ein tschechischer Anteil abzulesen, wenn es sich beispielsweise um Aushänge zu touristischen Veranstaltungen im Dreiländereck (Polen-Deutschland-Tschechien, 100 Kilometer von Schleife entfernt) handelt.
In Trebendorf befindet sich außerdem ein Friedhof für die im April 1945 gefallenen sowjetischen Soldaten; das zentrale Denkmal trägt eine russische Inschrift. Da der Gasthof „Zur Schlangenkrone“ in Schleife seit 2017 als italienisches Restaurant geführt wird, ist zur bereits vorhandenen sorbisch-deutschen Wandbeschriftung der italienische Name hinzugefügt worden. Auf das Englische trifft man bisweilen in Verbindung mit Wortmarken, Logos oder Slogans.
Im Jahr 1999 wurde das Gesetz über die Rechte der Sorben im Freistaat Sachsen (kurz Sächsisches Sorbengesetz) verabschiedet, unter dessen Paragrafen 10 festgeschrieben wurde, dass die Ortstafeln, Straßenschilder und andere Beschilderungen des sorbischen Siedlungsgebiets zweisprachig ausgeführt sein sollen: § 10 (1) „Die Beschilderung im öffentlichen Raum durch die Behörden des Freistaates Sachsen und die seiner Aufsicht unterstehenden Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, insbesondere an öffentlichen Gebäuden, Einrichtungen, Straßen, Wegen, öffentlichen Plätzen und Brücken, soll im sorbischen Siedlungsgebiet in deutscher und sorbischer Sprache erfolgen.“
Da in Sachsen das Obersorbische Amtssprache ist, tragen die Straßennamenschilder in den meisten Schleifer Dörfern deutsch-obersorbische Aufschriften. In Mulkwitz, Groß Düben und Halbendorf wurde die Zweisprachigkeit bislang nicht umgesetzt, hier gibt es nur einsprachig deutsche Straßennamenschilder.
Im Jahr 1999 wurde das Gesetz über die Rechte der Sorben im Freistaat Sachsen (kurz Sächsisches Sorbengesetz) verabschiedet, unter dessen Paragrafen 10 festgeschrieben wurde, dass die Ortstafeln, Wegweiser und andere Beschilderungen des sorbischen Siedlungsgebiets zweisprachig ausgeführt sein sollen: § 10 (1) „Die Beschilderung im öffentlichen Raum durch die Behörden des Freistaates Sachsen und die seiner Aufsicht unterstehenden Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, insbesondere an öffentlichen Gebäuden, Einrichtungen, Straßen, Wegen, öffentlichen Plätzen und Brücken, soll im sorbischen Siedlungsgebiet in deutscher und sorbischer Sprache erfolgen.“
Da in Sachsen das Obersorbische Amtssprache ist, tragen alle diese Schilder deutsch-obersorbische Aufschriften – so auch die Ortstafeln und Wegweiser im Gebiet der Schleifer Verwaltungsgemeinschaft. Mit einer Ausnahme: Das Dorf Rohne besitzt einige Schilder, auf denen die Schleifer Sorbische Namensform auftaucht. Statt dem obersorbischen Rowno steht dort Rowne.
Interessant ist das Auftreten einer Mischform bei der sorbischen Version des Ortsnamens Schleife. Auf einigen der Ortsschilder sieht man nämlich die (weder im Obersorbischen noch im Schleifer Sorbischen korrekte) Form Slěpo aus dem Schleifer sorbischen Ortsnamen Slěpe und der obersorbischen Entsprechung Slepo.
An Gemeindeämtern, Gemeinde- und Bürgerbüros der Verwaltungsgemeinschaft Schleife sind zweisprachige Tafeln angebracht. Da in Sachsen neben dem Deutschen auch Obersorbisch Amtssprache ist, informieren die Schilder in diesen beiden Sprachen über die kommunalen Einrichtungen und ihre Öffnungszeiten.
Zu Zwecken der touristischen Kennzeichnung, Information, Unterhaltung oder Werbung wurden in den Schleifer Dörfern und um sie herum sehr verschiedene zweisprachige Schilder, Tafeln und andere Schriftträger angebracht. Einheitlich sind die vom Gemeindeamt initiierten Wegeleitschilder in braun, grün oder weiß. Weitere amtliche Schilder an der Landesgrenze zu Brandenburg, in der Nähe des Bachs Struga oder beim UNESCO-Geopark sind wie in ganz Deutschland genormt.
Hinzu kommen jedoch andere, ganz vielfältige deutsch-sorbische Aufschriften auf Holz- und Metalltafeln in den unterschiedlichsten Formen, Größen und Befestigungsweisen. Auch deren Texte weisen eine Vielzahl an Gestaltungsweisen auf und halten eine zweisprachige Informationsfülle bereit.
Es existieren in der Schleifer Gemeinde vier Gedenksteine: einer in Rohne und drei in Schleife. Von diesen erinnern drei an bedeutende Persönlichkeiten: ein Stein in Rohne an den Volksschriftsteller Hanzo Njepila, ein Stein in Schleife an den sorbischen Pfarrer Matej Handrik und einer an Martin Luther, zu dessen Andenken zum Reformationsjubiläum 2017 eine Linde gepflanzt wurde. Der vierte und älteste Stein ist dem Gedenken an die Schlacht von Sedan (1870) gewidmet und wurde wohl zwischen 1871 und 1877 vor der Schleifer Kirche aufgestellt.
In diese Kategorie wurden diejenigen Bilder eingeordnet, welche Aufschriften des gesellschaftlichen Lebens und sozialen Miteinanders enthalten. Hier aufgeführt sind Schilder der Kirchengemeinde, privater und kommerzieller Einrichtungen sowie solche von Vereinen mit sorbischer Ausrichtung.
In Schleife steht der Deutsch-sorbische Schulkomplex, dessen Beschilderung für die Ober- und Grundschule, Hort, Bibliothek und die Sportanlagen zweisprachig deutsch-obersorbisch ausgeführt ist. Eine zweisprachige Wandaufschrift (deutsch-obersorbisch) hat der Kindergarten in Halbendorf. Am Eingang der Kita Rohne weist ein Schild mit dem sorbischen Mädchennamen Milenka und der entsprechenden Wortmarke darauf hin, dass die Kindertagesstätte nach dem Witaj-Konzept des Sorbischen Schulvereins eingerichtet wurde (vgl. Witaj-Modellprojekt im Kulturlexikon).
Zwei Künstler des Schleifer Kirchspiels wurden zur Schaffung von Kunstwerken beauftragt, von denen einige eine sorbische Aufschrift enthalten bzw. vor denen eine Texttafel angebracht wurden, die sorbischsprachige Informationen enthält. So lassen sich in den Schleifer Dörfern Skulpturen und Reliefs finden. Die Skulpturen der Sagenfiguren Lutki und des Dudelsackspielers Hanzo Šuster in Trebendorf sowie die Skulptur im Vorgarten des Schleifer Kulturzentrums sind mit Tafeln auf Deutsch und Schleifer Sorbisch ausgestattet. Die Halbendorfer Wassermannfigur trägt als Schriftzug den obersorbischen Namen des Ortes und auf die Sagenfigur des Starken Lyssina in Mulkwitz weist ein offizielles Tourismusschild hin. Das Relief an der Vereins-und Begegnungsstätte in Schleife hat eine deutsch-obersorbische Überschrift erhalten.
Sorbische Aufschriften sind im Schleifer Kirchspiel nur noch auf zwei Friedhöfen erhalten: in Rohne und in Trebendorf. Dabei nimmt der Rohner Friedhof in Bezug auf das Sorbische eine Sonderstellung ein. Hier sind nicht nur drei Grabsteine aus neuerer Zeit von den Angehörigen mit sorbischen Worten versehen worden, sondern er ist seit 2011 auch eine Erinnerungsstätte aus erhaltenen historischen Grabsteinen. Die zwischen 1873 und 1919 geschaffenen Steine erhielten in den 1980er Jahren neue Aufmerksamkeit. Ein großer Teil der Grabsteine wurde 1990 geborgen, 2006 in die Liste der Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen aufgenommen und 2009 dokumentiert (siehe Publikation von 2011). In ihren Sprüchen und den Daten der Verstorbenen ist eine einzigartige Verschmelzung des damaligen evangelischen Obersorbisch und dem einheimischen Schleifer Sorbisch ablesbar, wobei das Schleifer Sorbisch deutlich zu erkennen ist und damit dem Obersorbischen eine regionale Färbung gibt.
Das obersorbisch-deutsche Holzschild an der alten Trebendorfer Friedhofshalle soll noch im Jahr 2022 durch eine gleichlautende Kopie wieder lesbar werden.
In Trebendorf ist neben dem kommunalen Friedhof ein sowjetischer Soldatenfriedhof mit einem russisch beschrifteten Kriegerdenkmal angelegt worden. Auf ihm wurden die vom 17. bis 20. April 1945 hier und in der weiteren Umgebung mehr als 500 gefallenen Soldaten und Offiziere beerdigt.
Einige Sprachzeugnisse wurden im Projektzeitraum entfernt, so die obersorbische Begrüßung an den Glastüren des Netto-Marktes in Schleife und die touristische Informationstafel zwischen Gasthof und Kirche, oder fielen Gebäudeabriss zum Opfer: die beiden großformatigen Aufschriften an der Fassade der alten Schleifer Schule, die dort bis zum Jahr 2021 auf Obersorbisch die Sprachlandschaft bereicherten.
Ein Relikt der DDR-Zeit wurde zu Beginn des Jahres 2022 entfernt: der ehemalige Schriftzug des Rates der Gemeinde Halbendorf, dessen obersorbische Lautung zum Teil unter einem Werbeschild hervorlugte.
Der Begriff der Urheberschaft ist einer der zentralen in der Linguistic-Landscape-Forschung, nach deren Prinzipien die Betrachtungen zu sorbischen Aufschriften im Schleifer Kirchspiel durchgeführt wurden. Die in dieser Kategorie systematisierten Schilder, Wandaufschriften usw. werden unterschieden in bottom-up- und top-down-Beschriftungen. Während die bottom-up-Aufschriften gleichsam „von unten hinauf“ initiiert wurden (privat oder kommerziell), sind die top-down-Schilder all jene, die amtlich („von oben“) veranlasst wurden.
Der Begriff der Urheberschaft ist einer der zentralen in der Linguistic-Landscape-Forschung, nach deren Prinzipien die Betrachtungen zu sorbischen Aufschriften im Schleifer Kirchspiel durchgeführt wurden. Die in dieser Kategorie systematisierten Schilder, Wandaufschriften usw. werden unterschieden in bottom-up- und top-down-Beschriftungen. Während die bottom-up-Aufschriften gleichsam „von unten hinauf“ initiiert wurden (privat oder kommerziell), sind die top-down-Schilder all jene, die amtlich („von oben“) veranlasst wurden.
Da die Ausgestaltung von Sprachlandschaften einerseits ein Rangverhältnis der vorkommenden Sprachen abbildet, andererseits aber auch die Sprachenpolitik widerspiegelt, ist das Verhältnis der verschriftlichten Sprachen zueinander wesentlich.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – vollständige und partielle Übersetzung
Manche zweisprachigen Schilder, Plakate oder sonstige Inschriften sind vollständig übersetzt, geben also alle Informationen in beiden Sprachen wieder, andere haben nur einen kleinen Anteil der einen Sprache, während die andere dominiert. Dass das Sorbische mehr Information enthält, kommt selten vor. Häufiger ist eine Dominanz der deutschen Sprache zu verzeichnen, denn in vielen Fällen liefert der deutsche Text den Hauptteil der Informationen, während der Anteil der sorbischen Sprache eine Randstellung einnimmt.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – Kopräsenz von Texten
Es kommt vor, dass bei zweisprachigen Aufschriften jede der abgebildeten Sprachen eine andere Aufgabe übernimmt. Diese „Kopräsenz von Texten“ ist am Beispiel des Gedenksteins an die Schlacht von Sedan gut sichtbar: Während die deutschsprachige Seite neben dem Datum die Information liefert, dass Napoleon angegriffen hat und der Angriff beendet ist, gibt die sorbische Inschrift an, dass die Schlacht siegreich war und um welche Schlacht es sich überhaupt handelt. Auch der Bezug zur Kirche wird nur auf Sorbisch sichtbar: Man dankt Gott für den Sieg.
Dominanz im Rahmen der grafischen Umsetzung
Deutlich wird die Dominanz einer Sprache gegenüber einer anderen bei der Gestaltung einer Aufschrift. Hier kann durch die Positionierung einer Sprache auf einem Schild, durch Wahl der Schriftgröße, durch deren Farbe, Schriftart oder Schriftschnitt (z. B. Fettdruck) eine Vorrangstellung mitgeteilt werden.
Da die Ausgestaltung von Sprachlandschaften einerseits ein Rangverhältnis der vorkommenden Sprachen abbildet, andererseits aber auch die Sprachenpolitik widerspiegelt, ist das Verhältnis der verschriftlichten Sprachen zueinander wesentlich.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – vollständige und partielle Übersetzung
Manche zweisprachigen Schilder, Plakate oder sonstige Inschriften sind vollständig übersetzt, geben also alle Informationen in beiden Sprachen wieder, andere haben nur einen kleinen Anteil der einen Sprache, während die andere dominiert. Dass das Sorbische mehr Information enthält, kommt selten vor. Häufiger ist eine Dominanz der deutschen Sprache zu verzeichnen, denn in vielen Fällen liefert der deutsche Text den Hauptteil der Informationen, während der Anteil der sorbischen Sprache eine Randstellung einnimmt.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – Kopräsenz von Texten
Es kommt vor, dass bei zweisprachigen Aufschriften jede der abgebildeten Sprachen eine andere Aufgabe übernimmt. Diese „Kopräsenz von Texten“ ist am Beispiel des Gedenksteins an die Schlacht von Sedan gut sichtbar: Während die deutschsprachige Seite neben dem Datum die Information liefert, dass Napoleon angegriffen hat und der Angriff beendet ist, gibt die sorbische Inschrift an, dass die Schlacht siegreich war und um welche Schlacht es sich überhaupt handelt. Auch der Bezug zur Kirche wird nur auf Sorbisch sichtbar: Man dankt Gott für den Sieg.
Dominanz im Rahmen der grafischen Umsetzung
Deutlich wird die Dominanz einer Sprache gegenüber einer anderen bei der Gestaltung einer Aufschrift. Hier kann durch die Positionierung einer Sprache auf einem Schild, durch Wahl der Schriftgröße, durch deren Farbe, Schriftart oder Schriftschnitt (z. B. Fettdruck) eine Vorrangstellung mitgeteilt werden.
Da die Ausgestaltung von Sprachlandschaften einerseits ein Rangverhältnis der vorkommenden Sprachen abbildet, andererseits aber auch die Sprachenpolitik widerspiegelt, ist das Verhältnis der verschriftlichten Sprachen zueinander wesentlich.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – vollständige und partielle Übersetzung
Manche zweisprachigen Schilder, Plakate oder sonstige Inschriften sind vollständig übersetzt, geben also alle Informationen in beiden Sprachen wieder, andere haben nur einen kleinen Anteil der einen Sprache, während die andere dominiert. Dass das Sorbische mehr Information enthält, kommt selten vor. Häufiger ist eine Dominanz der deutschen Sprache zu verzeichnen, denn in vielen Fällen liefert der deutsche Text den Hauptteil der Informationen, während der Anteil der sorbischen Sprache eine Randstellung einnimmt.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – Kopräsenz von Texten
Es kommt vor, dass bei zweisprachigen Aufschriften jede der abgebildeten Sprachen eine andere Aufgabe übernimmt. Diese „Kopräsenz von Texten“ ist am Beispiel des Gedenksteins an die Schlacht von Sedan gut sichtbar: Während die deutschsprachige Seite neben dem Datum die Information liefert, dass Napoleon angegriffen hat und der Angriff beendet ist, gibt die sorbische Inschrift an, dass die Schlacht siegreich war und um welche Schlacht es sich überhaupt handelt. Auch der Bezug zur Kirche wird nur auf Sorbisch sichtbar: Man dankt Gott für den Sieg.
Dominanz im Rahmen der grafischen Umsetzung
Deutlich wird die Dominanz einer Sprache gegenüber einer anderen bei der Gestaltung einer Aufschrift. Hier kann durch die Positionierung einer Sprache auf einem Schild, durch Wahl der Schriftgröße, durch deren Farbe, Schriftart oder Schriftschnitt (z. B. Fettdruck) eine Vorrangstellung mitgeteilt werden.
Da die Ausgestaltung von Sprachlandschaften einerseits ein Rangverhältnis der vorkommenden Sprachen abbildet, andererseits aber auch die Sprachenpolitik widerspiegelt, ist das Verhältnis der verschriftlichten Sprachen zueinander wesentlich.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – vollständige und partielle Übersetzung
Manche zweisprachigen Schilder, Plakate oder sonstige Inschriften sind vollständig übersetzt, geben also alle Informationen in beiden Sprachen wieder, andere haben nur einen kleinen Anteil der einen Sprache, während die andere dominiert. Dass das Sorbische mehr Information enthält, kommt selten vor. Häufiger ist eine Dominanz der deutschen Sprache zu verzeichnen, denn in vielen Fällen liefert der deutsche Text den Hauptteil der Informationen, während der Anteil der sorbischen Sprache eine Randstellung einnimmt.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – Kopräsenz von Texten
Es kommt vor, dass bei zweisprachigen Aufschriften jede der abgebildeten Sprachen eine andere Aufgabe übernimmt. Diese „Kopräsenz von Texten“ ist am Beispiel des Gedenksteins an die Schlacht von Sedan gut sichtbar: Während die deutschsprachige Seite neben dem Datum die Information liefert, dass Napoleon angegriffen hat und der Angriff beendet ist, gibt die sorbische Inschrift an, dass die Schlacht siegreich war und um welche Schlacht es sich überhaupt handelt. Auch der Bezug zur Kirche wird nur auf Sorbisch sichtbar: Man dankt Gott für den Sieg.
Dominanz im Rahmen der grafischen Umsetzung
Deutlich wird die Dominanz einer Sprache gegenüber einer anderen bei der Gestaltung einer Aufschrift. Hier kann durch die Positionierung einer Sprache auf einem Schild, durch Wahl der Schriftgröße, durch deren Farbe, Schriftart oder Schriftschnitt (z. B. Fettdruck) eine Vorrangstellung mitgeteilt werden.
Da die Ausgestaltung von Sprachlandschaften einerseits ein Rangverhältnis der vorkommenden Sprachen abbildet, andererseits aber auch die Sprachenpolitik widerspiegelt, ist das Verhältnis der verschriftlichten Sprachen zueinander wesentlich.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – vollständige und partielle Übersetzung
Manche zweisprachigen Schilder, Plakate oder sonstige Inschriften sind vollständig übersetzt, geben also alle Informationen in beiden Sprachen wieder, andere haben nur einen kleinen Anteil der einen Sprache, während die andere dominiert. Dass das Sorbische mehr Information enthält, kommt selten vor. Häufiger ist eine Dominanz der deutschen Sprache zu verzeichnen, denn in vielen Fällen liefert der deutsche Text den Hauptteil der Informationen, während der Anteil der sorbischen Sprache eine Randstellung einnimmt.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – Kopräsenz von Texten
Es kommt vor, dass bei zweisprachigen Aufschriften jede der abgebildeten Sprachen eine andere Aufgabe übernimmt. Diese „Kopräsenz von Texten“ ist am Beispiel des Gedenksteins an die Schlacht von Sedan gut sichtbar: Während die deutschsprachige Seite neben dem Datum die Information liefert, dass Napoleon angegriffen hat und der Angriff beendet ist, gibt die sorbische Inschrift an, dass die Schlacht siegreich war und um welche Schlacht es sich überhaupt handelt. Auch der Bezug zur Kirche wird nur auf Sorbisch sichtbar: Man dankt Gott für den Sieg.
Dominanz im Rahmen der grafischen Umsetzung
Deutlich wird die Dominanz einer Sprache gegenüber einer anderen bei der Gestaltung einer Aufschrift. Hier kann durch die Positionierung einer Sprache auf einem Schild, durch Wahl der Schriftgröße, durch deren Farbe, Schriftart oder Schriftschnitt (z. B. Fettdruck) eine Vorrangstellung mitgeteilt werden.
Da die Ausgestaltung von Sprachlandschaften einerseits ein Rangverhältnis der vorkommenden Sprachen abbildet, andererseits aber auch die Sprachenpolitik widerspiegelt, ist das Verhältnis der verschriftlichten Sprachen zueinander wesentlich.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – vollständige und partielle Übersetzung
Manche zweisprachigen Schilder, Plakate oder sonstige Inschriften sind vollständig übersetzt, geben also alle Informationen in beiden Sprachen wieder, andere haben nur einen kleinen Anteil der einen Sprache, während die andere dominiert. Dass das Sorbische mehr Information enthält, kommt selten vor. Häufiger ist eine Dominanz der deutschen Sprache zu verzeichnen, denn in vielen Fällen liefert der deutsche Text den Hauptteil der Informationen, während der Anteil der sorbischen Sprache eine Randstellung einnimmt.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – Kopräsenz von Texten
Es kommt vor, dass bei zweisprachigen Aufschriften jede der abgebildeten Sprachen eine andere Aufgabe übernimmt. Diese „Kopräsenz von Texten“ ist am Beispiel des Gedenksteins an die Schlacht von Sedan gut sichtbar: Während die deutschsprachige Seite neben dem Datum die Information liefert, dass Napoleon angegriffen hat und der Angriff beendet ist, gibt die sorbische Inschrift an, dass die Schlacht siegreich war und um welche Schlacht es sich überhaupt handelt. Auch der Bezug zur Kirche wird nur auf Sorbisch sichtbar: Man dankt Gott für den Sieg.
Dominanz im Rahmen der grafischen Umsetzung
Deutlich wird die Dominanz einer Sprache gegenüber einer anderen bei der Gestaltung einer Aufschrift. Hier kann durch die Positionierung einer Sprache auf einem Schild, durch Wahl der Schriftgröße, durch deren Farbe, Schriftart oder Schriftschnitt (z. B. Fettdruck) eine Vorrangstellung mitgeteilt werden.
Da die Ausgestaltung von Sprachlandschaften einerseits ein Rangverhältnis der vorkommenden Sprachen abbildet, andererseits aber auch die Sprachenpolitik widerspiegelt, ist das Verhältnis der verschriftlichten Sprachen zueinander wesentlich.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – vollständige und partielle Übersetzung
Manche zweisprachigen Schilder, Plakate oder sonstige Inschriften sind vollständig übersetzt, geben also alle Informationen in beiden Sprachen wieder, andere haben nur einen kleinen Anteil der einen Sprache, während die andere dominiert. Dass das Sorbische mehr Information enthält, kommt selten vor. Häufiger ist eine Dominanz der deutschen Sprache zu verzeichnen, denn in vielen Fällen liefert der deutsche Text den Hauptteil der Informationen, während der Anteil der sorbischen Sprache eine Randstellung einnimmt.
Dominanz im Rahmen der Übersetzung – Kopräsenz von Texten
Es kommt vor, dass bei zweisprachigen Aufschriften jede der abgebildeten Sprachen eine andere Aufgabe übernimmt. Diese „Kopräsenz von Texten“ ist am Beispiel des Gedenksteins an die Schlacht von Sedan gut sichtbar: Während die deutschsprachige Seite neben dem Datum die Information liefert, dass Napoleon angegriffen hat und der Angriff beendet ist, gibt die sorbische Inschrift an, dass die Schlacht siegreich war und um welche Schlacht es sich überhaupt handelt. Auch der Bezug zur Kirche wird nur auf Sorbisch sichtbar: Man dankt Gott für den Sieg.
Dominanz im Rahmen der grafischen Umsetzung
Deutlich wird die Dominanz einer Sprache gegenüber einer anderen bei der Gestaltung einer Aufschrift. Hier kann durch die Positionierung einer Sprache auf einem Schild, durch Wahl der Schriftgröße, durch deren Farbe, Schriftart oder Schriftschnitt (z. B. Fettdruck) eine Vorrangstellung mitgeteilt werden.
Bei der Suche nach sorbischen Aufschriften fanden sich auch nicht autorisierte, die in sorbischer Sprache verfasst sind bzw. das Sorbische in Schleife thematisieren. Hierbei kommt eine Art Rebellion zum Ausdruck (in der Schleifer Region öfter basierend auf Protest gegen die Braunkohleförderung und das Verschwinden von Dorfteilen: Garagenschild, Limes sorabikus ) oder auch der Impuls der Initiatoren, die sorbische Sprache dort hinzuzufügen, wo sie fehlt (Straßenschild Feldweg ). Die Aufschriften Limes sorabikus, Ho jo kónc teje wuglowy jamy!, Sorbisches Territorium, aber auch der aufgeklebte sorbische Name am Schild Feldweg verkünden eine Art Territorialanspruch, der vor einem sorbischen Hintergrund besteht. All dies sind Botschaften zum gesellschaftlichen Geschehen in der Region und eine leichte Form des zivilen Ungehorsams.
Da Plakate und Aushangzettel von den unterschiedlichsten Akteuren initiiert sind, haben wir in diesem Kontext die größte Sprachenvielfalt. Die Kirchengemeinde kooperiert in Aushängen mit dem Cottbuser Verein zur Förderung der wendischen Sprache in der Kirche, der Plakate auf Niedersorbisch druckt. Das Sorbische Kulturzentrum hängt auch Werbeplakate für Veranstaltungen im Dreiländereck aus, auf denen dann neben Deutsch auch Tschechisch oder Polnisch lesbar werden. Seine eigenen Veranstaltungen bewirbt das Kulturzentrum auf Obersorbisch. Die Aushänge des Fördervereins Njepila-Hof Rohne oder der Domowina-Ortsgruppe Trebendorf sind meist obersorbisch, jedoch stets mit Schleifer sorbischen Anteilen.
Für amtlich erforderliche Schilder wie Ortstafeln oder Straßenschilder, die auf Grundlage des „Sächsischen Sorbengesetzes“ (Gesetz über die Rechte der Sorben im Freistaat Sachsen) aufgestellt werden, müssen auf deutsche Schriftzeichen ausgerichtete Druckereien diakritische Zeichen ausführen. Das schien einerseits oft für die beauftragten Firmen problematisch zu sein, andererseits wurde wohl bei Abnahme der Schilder seitens der Auftraggeber nicht immer auf korrekte Position und passende Schriftart geachtet.
Hier sind diejenigen Schilder zusammengestellt, bei denen zu sehen ist, wie improvisiert wurde, um einen sorbischen Buchstaben auf das Schild zu drucken – anstatt die (typo-)grafischen Möglichkeiten vorhandener Satzschriften zu nutzen.
Drei Jahrzehnte nach der politischen Wende in Deutschland zeugen in der Schleifer Region, besonders in Schleife, Straßenschilder von der sorbischen Beschilderung der DDR-Zeit.
An dieser Stelle werden Aufschriften gezeigt, die vor 1920 entstanden sind. In Rohne und Schleife gibt es noch Zeitzeugen aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts: Die sorbisch beschrifteten Grabsteine auf dem Rohner Friedhof und das Denkmal an die Schlacht von Sedan.
Fraktur ist als historisierende Schrift ein Gestaltungselement der neuen Straßenschilder in Schleife und am Umsiedlungsort Mühlrose. Auch in Rohne gibt es ein Straßenschild in derselben Frakturschrift wie in Schleife. Die Grabsteine auf der sorbischen Erinnerungsstätte Alter Friedhof Rohne zeigen jedoch auch Fraktur aus dem letzten Drittel des 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Beim Gestalten der Spruchtafel an der alten Trauerhalle des Trebendorfer Friedhofs entschied sich der Urheber ebenfalls für die historisierende Fraktur (siehe auch Aufschriften auf Friedhöfen).
Der Fundus der sorbischen Zeugnisse umfasst auch solche ohne Beschriftung. Der sorbische Bezug ist z. B. in den bildhauerischen Darstellungen von Sagenfiguren zu erkennen oder durch Verwendung der Nationalfarben.