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Sprach­land­schaft Schleife

Dominanz einer Sprache

Da die Ausgestaltung von Sprachlandschaften einerseits ein RangverhÀltnis der vorkommenden Sprachen abbildet, andererseits aber auch die Sprachenpolitik widerspiegelt, ist das VerhÀltnis der verschriftlichten Sprachen zueinander wesentlich.

Dominanz im Rahmen der Übersetzung – vollstĂ€ndige und partielle Übersetzung

Manche zweisprachigen Schilder, Plakate oder sonstige Inschriften sind vollstĂ€ndig ĂŒbersetzt, geben also alle Informationen in beiden Sprachen wieder, andere haben nur einen kleinen Anteil der einen Sprache, wĂ€hrend die andere dominiert. Dass das Sorbische mehr Information enthĂ€lt, kommt selten vor. HĂ€ufiger ist eine Dominanz der deutschen Sprache zu verzeichnen, denn in vielen FĂ€llen liefert der deutsche Text den Hauptteil der Informationen, wĂ€hrend der Anteil der sorbischen Sprache eine Randstellung einnimmt.

Dominanz im Rahmen der Übersetzung – KoprĂ€senz von Texten

Es kommt vor, dass bei zweisprachigen Aufschriften jede der abgebildeten Sprachen eine andere Aufgabe ĂŒbernimmt. Diese „KoprĂ€senz von Texten“ ist am Beispiel des Gedenksteins an die Schlacht von Sedan gut sichtbar: WĂ€hrend die deutschsprachige Seite neben dem Datum die Information liefert, dass Napoleon angegriffen hat und der Angriff beendet ist, gibt die sorbische Inschrift an, dass die Schlacht siegreich war und um welche Schlacht es sich ĂŒberhaupt handelt. Auch der Bezug zur Kirche wird nur auf Sorbisch sichtbar: Man dankt Gott fĂŒr den Sieg.

Dominanz im Rahmen der grafischen Umsetzung

Deutlich wird die Dominanz einer Sprache gegenĂŒber einer anderen bei der Gestaltung einer Aufschrift. Hier kann durch die Positionierung einer Sprache auf einem Schild, durch Wahl der SchriftgrĂ¶ĂŸe, durch deren Farbe, Schriftart oder Schriftschnitt (z. B. Fettdruck) eine Vorrangstellung mitgeteilt werden.