Digitali­sierte Wort­sammlungen des Schleifer Sorbischen

Die niederländische Sorabistin Hélène Brijnen führt als wesentlichen Teil ihrer Abhandlung über die Sprache des Halbbauern und Volksschriftstellers Hanzo Njepila eine Wortliste mit verschiedenen Schreibversionen, exzerpiert aus dessen Handschriften. Die Liste enthält in der hier vorliegenden Form die lemmatisierten und normalisierten Wörter von Njepilas Wortschatz aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts.

In der Bibliografie finden Sie den zugehörigen Eintrag.

Der Pfarrer Matej Handrik gab zwei Listen mit Schleifer Lexik in der Zeitschrift der wissenschaftlichen Gesellschaft Maćica Serbska heraus (1905 und Fortsetzung 1906). Die beiden Listen gleichen zum Großteil denen, die Pfarrer Julius Eduard Wjelan gut dreißig Jahre zuvor erstellt hatte; Handrik ergänzte Wjelans Wortsammlung mit weiterem Material und aktualisierte die Rechtschreibung.

In der Bibliografie finden Sie die zugehörigen Einträge von 1905 und 1906.

Der Pfarrer Matej Handrik veröffentlichte 1902 in der Zeitschrift der wissenschaftlichen Gesellschaft Maćica Serbska eine Wortsammlung im Schleifer Sorbisch und erwähnt als Gewährsmann dieser Auflistung den Schleifer Bauern und Gemeindevorsteher Johann Hantscho-Hano (1847–1901). Es handelt sich hierbei um ein sorbisch-deutsches Wörterbuch der Schleifer Pflanzen-, Pilz- und Tiernamen.

In der Bibliografie finden Sie den zugehörigen Eintrag.

Eine Quelle für Schleifer Wortschatz ist ein vom Schleifer Bauern und Gemeindevorsteher Johann Hantscho-Hano (1847–1901) privat genutztes Lehrbuch für Botanik. An dessen Seitenrändern wurden von ihm handschriftlich die im Schleifer Dialekt gebräuchlichen sorbischen Namen für Pflanzen notiert.

In der Bibliografie finden Sie den zugehörigen Eintrag.

Die im Sorbischen Kulturarchiv bewahrten handschriftlichen Beschreibungen u. a. eines sorbischen Bauerngehöfts der Schleifer Region bieten einen wertvollen Fundus für Schleifer sorbische Lexik. Die Texte von Hanzo Kóńcan aus Rohne (1865–1918) wurden von uns transkribiert und übersetzt, aus seiner Beschreibung eines Bauernhofs wurde eine Wortliste erstellt.

In der Bibliografie finden Sie den zugehörigen Eintrag, die digitalisierte Handschrift im Bestand des Sorbischen Kulturarchivs und Inhaltsverzeichnis und Abschrift mit Übersetzung im Bereich Varia.

Einige der mit „ö. Grz-D.“ (= östlicher Grenzdialekt) markierten Wörter aus Arnošt Mukas „Wörterbuch der niederwendischen Sprache und ihrer Dialekte“ sind hier aufgenommen worden, was jedoch nur ein Bruchteil der Schleifer Wörter in diesem Wörterbuch abbildet.

In der Bibliografie finden Sie den zugehörigen Eintrag.

Eine große Sammlung von Lexik besonders durch Feldforschung fertigt seit 1978 der Slawist Hync Rychtaŕ/​Heinz Richter an. Dieses auf Kärtchen festgehaltene, nicht publizierte Wortarchiv zeichnet sich durch Querverweise und Abgleich mit anderen Quellen sowie durch Beispielsätze und grammatische Informationen aus. Aus diesem Archiv sind erst wenige Karteikarten übertragen, sie liegen jedoch als Bilddigitalisate vor.

Beispiele aus dieser Sammlung finden Sie im Bereich Karteikarten.

Einer der wichtigsten Beiträge für die Erforschung des Schleifer Sorbischen im Bereich Phonetik und Phonologie stammt von Arnulf Schroeder. Mit seiner Lautbeschreibung des Schleifer Dialekts promovierte er 1938 in Berlin. In Vorbereitung auf die posthume Veröffentlichung von Schroeders Dissertationsschrift im Jahr 1958 wurde die hier vorliegende Wortliste erstellt. Dazu schreibt R. Olesch im Vorwort: „Als einziger Zusatz wurde zur Erleichterung der Benutzung ein Verzeichnis der in der Abhandlung enthaltenen sorbischen Wörter beigefügt. Dieses Glossar hat einer meiner früheren Leipziger Schüler, Herr P. Völkel, im Jahre 1952 zusammengestellt, und er hat dabei die einzelnen Positionen in Schleife auf ihre mundartliche Bedeutung hin überprüft.“

In der Bibliografie finden Sie den zugehörigen Eintrag.

Der Berliner Volkskundler Wilibald von Schulenburg bildete in seiner Monografie „Wendisches Volkstum in Sage, Brauch und Sitte“ von 1882 den Schleifer Dialekt ab, indem er in die deutschen Texte seiner Beschreibungen von Bräuchen, Gerätschaften, Festtagen usw. dialektale Wörter und Sätze sowie deren Übersetzung bzw. Erklärungen einfließen ließ. Die Schleifer sorbische Lexik kennzeichnete Schulenburg innerhalb der betreffenden Passagen des Buches mit einem S (für Schleife) bzw. gab die Orte direkt an, in denen er die betreffenden Wörter oder Sätze notiert hatte (z. B. Mühlrose).

In der Bibliografie finden Sie den zugehörigen Eintrag.

Die Zeitschrift „Niederlausitzer Mittheilungen“ der Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Alterthumskunde enthält in den Jahrgängen 1892, 1894 und 1918 eine Vielzahl sorbischer Wörter, die der Volkskundler Wilibald von Schulenburg in seiner Korrespondenz mit dem Schleifer Bauern und Gemeindevorsteher Johann Hantscho-Hano erhalten hat. Die sorbischen Wörter aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen befinden sich in deutschen Texten und sind von dort herausgeschrieben worden. Die Übersetzungen und Erklärungen liefert Schulenburg bis auf einige Ausnahmen jeweils an entsprechender Stelle mit.

In der Bibliografie finden Sie die zugehörigen Einträge von 1892, 1894 (erster Teil) und 1894 (zweiter Teil) sowie 1918.

Der Philologe Jan Arnošt Smoler hat im Anhang seines (gemeinsam mit Leopold Haupt im Jahr 1843 herausgegebenen) Liederbuches der Niedersorben einen kurzen Vergleich des Grenzdialekts mit der obersorbischen Schriftsprache veröffentlicht. Aus den Listen eines Kapitels im Anhang (VI. Die dialektischen Unterschiede in der Wendischen Sprache) wurde vorliegende Wortsammlung herausgeschrieben.

In der Bibliografie finden Sie den zugehörigen Eintrag.

Für den Sorbischen Sprachatlas wurde mit Hilfe von Befragungen vor Ort in den Jahren 1960 bis 1967 ein umfangreicher Wortschatz der sorbischen Dialekte erhoben. An dieser Stelle werden einige Beispiele der im Sprachatlas enthaltenen Lexik aus der Schleifer Region abgebildet.

In der Bibliografie finden Sie den zugehörigen Eintrag.

Die sorbischen Rückläufe der Fragebögen für den Deutschen Sprachatlas, entwickelt 1879 vom Germanisten Georg Wenker für die Erhebungsphase in Nord- und Mitteldeutschland 1879/80, sind eine bedeutende Quelle für die sorbische Sprachgeografie (Groß Düben und Mühlrose: Sammelaktion 1879/80, Trebendorf und Mulkwitz: Erhebungsjahr 1887). Sie wurden vom Sorabisten Gerald Stone analysiert und im Sonderheft des „Lětopis“ 2003 herausgegeben. Im Zuge dessen erstellte er eine Liste aller in den 40 so genannten „Wenker-Sätzen“ enthaltenen Wörter, die wir an dieser Stelle abbilden.

In der Bibliografie finden Sie den zugehörigen Eintrag.

Im Heft 55 der Reihe „Serbska poezija“ sind Werke der Dichterin und Journalistin Roža Šenkarjowa/​Rosmarie Schenker aus Rohne abgedruckt, an dessen Schluss sich vorliegende Wortsammlung im Schleifer Dialekt befindet.

In der Bibliografie finden Sie den zugehörigen Eintrag.

Der Schleifer Pfarrer Julius Eduard Wjelan veröffentlichte 1869 in der Zeitschrift der wissenschaftlichen Gesellschaft Maćica Serbska eine Abhandlung über den Übergangs- und Muskauer Dialekt, an dessen Schluss er eine Wortliste stellte. Für die Schleifer Sorbische Lexik darin gibt er obersorbische und bisweilen lateinische Entsprechungen an. Um die Wortsammlung auch durchgängig auf Deutsch durchsuchen zu können, wurden vom Projektteam deutsche Übersetzungen hinzugefügt. Diese werden jedoch nicht angezeigt, um Wjelans Sammlung originalgetreu darzustellen.

In der Bibliografie finden Sie den zugehörigen Eintrag.

Auch in neuerer Zeit wurde Schleifer sorbische Lexik gesammelt. Die Wörter in den vorliegenden Listen stammen hauptsächlich aus Forschungen von Hartmut Hantscho (Schleife) und seinen Befragungen bei Dieter Reddo (Klein Trebendorf) im Zeitraum von 2002 bis 2018. Bis zum Jahr 2021 sind weitere Belege von Hanzo Mrosk und Marta Mroskowa (Trebendorf), Manfred Nikel, Lena Šprejcowa, Kito Pjeńk (Rohne), Marja Kowalowa und Majka Herkulina (Halbendorf), Marja Hentšelowa, Manfred Rychtaŕ (Klein Trebendorf), Marta Łyskowa (Groß Düben) und Jens Martin (Potsdam und Burg/​Spreewald). Rund 90 Jahre eher erfragter Wortschatz aus der Dissertation von Pawoł Wirth (1933) ist hier ebenso aufgeführt. In der Bibliografie finden Sie den zugehörigen Eintrag.