Warnoćicy. Sorbische Spuren
Aufbau
Am 9. Mai 1947 stand Arbeitseinsatz auf dem Stundenplan der sorbischen Jugendlichen, die in Varnsdorf ausgebildet wurden. Begleitet von ihren Lehrern und ausgerüstet mit Hacke, Spaten und Schaufel begannen sie mit dem Ausbau der Straße, die bald Bjarnat-Krawc-Straße heißen würde. Solche freiwilligen Arbeitseinsätze gehörten in den ersten Nachkriegsjahren zum Alltag. Bei den sorbischen Jugendlichen waren vor allem die Baumpflanzaktionen im Park neben der Schule und in den umliegenden Wäldern beliebt. Die Einsätze stärkten das Zugehörigkeitsgefühl zum neuen Wohnort und glichen den Mangel an Arbeitskräften aus. Um die Menschen vor Ort zu gewinnen, wurden sie stark ideologisiert. So galten die Arbeitseinsätze als Beitrag zum Aufbau einer neuen Gesellschaft, Demokratie und Frieden. Sie stifteten ein Gemeinschaftsgefühl und waren zugleich auch ein Mittel der sozialen Kontrolle.