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Warnoćicy. Sorbische Spuren

Freizeit

Am 12. Mai 1948 fand in Varnsdorf ein sorbisches Fest statt. Am Abend versammelte man sich um den Maibaum, den sorbische MĂ€nner zwei Wochen zuvor in Varnsdorf aufgestellt hatten. Paare tanzten um den bunt geschmĂŒckten Baum. Die Fest­gesell­schaft, darunter auch tschechische Jugendliche und Lehrer, zog weiter zum Volkshaus, wo die Blaskapelle bis Mitternacht zum Tanz aufspielte. Die Stadt bot viel: Die Sorben veranstalteten eigene Feste und besuchten Kinos, Theater, Konzerte oder Ver­samm­lungen. Einer der Treff­punkte war der Platz zwischen der Peter-und-Paul-Kirche und dem SchĂŒtzenhaus, in der NĂ€he des heutigen Edvard-BeneĆĄ-Platzes. Hier befanden sich Orte, die zum Verweilen, Tanzen und Diskutieren einluden, wie zum Beispiel das Restau­rant Pohl, das spĂ€tere „Stalingrad“. Viele der GebĂ€ude rund um den Platz wurden abgerissen und nahmen mit ihrem Abriss den Charme der damaligen Zeit mit.

„Kaufen können wir uns nichts“

Koch, Jurij: Feuer im Spiegel. Erinnerungen an eine Kindheit. Bautzen 2012, S. 94.
Auszug, gelesen von einer SchĂŒlerin des Sorbischen Gymnasiums in Bautzen, 2024.