Vereinigung sorbischer Filmemacher und Mitarbeiter des Fernsehens zur Förderung des sorbischen Films. Sie entstand im Dezember 1971 – Gründungsmitglieder waren Alfred Krawc (Vorsitzender), Konrad Herrmann, Jan Hempel und Toni Bruk – mit dem Ziel, die sorbische Kultur durch audiovisuelle Medien zu bereichern, sie organisatorisch und konzeptionell zu entwickeln und älteres Filmmaterial archivalisch zu sichern. Mit der 1973 erfolgten Umbenennung in »Koło serbskich filmowcow« (Arbeitskreis sorbischer Film- und Fernsehschaffender) nach dem Vorbild anderer sorbischer Künstlervereinigungen erhoffte dieser sich stärkere kulturpolitische Wirkung; 1977 wurde der Arbeitskreis in den Verband der Film- und Fernsehschaffenden der DDR aufgenommen. Er kooperierte mit dem 1976 geschaffenen Sektor für Film und Fotografie am Haus für sorbische Volkskunst in Bautzen, förderte Amateurfilmzirkel in Cottbus, Bautzen, Spremberg, Wetro und Welzow und erhielt selbst Unterstützung von der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Zur Förderung der Kunstgattung und als Podium dienten die 1983 vom Arbeitskreis angeregten »Tage des sorbischen Films«, die bis 1995 sechsmal mit internationaler Beteiligung stattfanden. Seine Tätigkeit führte 1980 zur Gründung der »Serbska filmowa skupina« (Produktionsgruppe Sorbischer Film) beim Trickfilmstudio der DEFA in Dresden. Mit dieser Institutionalisierung verbesserten sich technische und finanzielle Voraussetzungen der sorbischen Filmarbeit. Die Produktionsgruppe wurde mit der Abwicklung des DEFA-Trickfilmstudios 1990 aufgelöst. Seitdem produziert das im Januar 1991 gegründete Sorabia-Film-Studio (SFS) mit dem Status einer GbR (Leitung Toni Bruk) sorbische Filme und Fernsehbeiträge. Der Arbeitskreis ging 1990 im Sorbischen Künstlerbund auf.

Lit.: A. Krawc / T. Bruk: Štwórte koleso při wozu serbskeho wuměłstwa. 25 lět »Serbska dźěłowa skupina film a telewizija«, in: Rozhlad 47 (1997) 6.