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Předkřesćanske česćowanje mortwych
Jürgen Vollbrecht

Religiöse Verehrung der Toten bei den slawischen Stämmen zwischen Elbe/​Saale und Oder/​Neiße, die Opferhandlungen, Beigaben, Gebete und Gedächtnisfeiern umfasste. Seit Zehntausenden Jahren bestatten Menschen ihre verstorbenen Angehörigen. Archäologische Befunde erklären auch in der Lausitz konstante und veränderliche Aspekte im Umgang mit den Verstorbenen. Von den Anfängen der Besiedlung der Ober- und Niederlausitz bis zur Christianisierung der Vorfahren der Sorben ab dem 10. Jh. wurden die Toten auf sehr unterschiedliche Art beigesetzt. Noch bis ins 19. Jh. hinein müssen alte Friedhöfe und Bestattungsplätze in größerer Zahl bekannt und öffentlich sichtbar gewesen sein. Besonders ältere slawische Hügelgräber und wohl auch bronze- und eisenzeitliche Friedhöfe wurden aber während der letzten 200 Jahre zur Gewinnung von Sand und Kies für den Verkehrswegebau genutzt oder missachtet und zerstört. Nur ein kleiner Teil davon ist archäologisch dokumentiert; dieser erlaubt Einblicke in die Entwicklung des vorchristlichen Totenkultes in der Region.

Beschreibung von Urnenfunden aus vorchristlicher Zeit in Brandenburg von Gotthilf Treuer, 1688 © Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel <http://diglib.hab.de/drucke/hl-174/start.htm>

Hügelgräber bei Ostro, 2006; Fotografin: Anja Pohontsch, Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut Bautzen

Nachdem die Germanen im Zuge der Völkerwanderung die Lausitz verlassen hatten, fiel das Gebiet erneut wüst. Einige Jahrhunderte später besiedelten die Milzener und die Lusizer die Region. Diese Landnahme bildete den Beginn der kontinuierlichen Besiedlung (→ Kolonisation) und steht zugleich am Anfang der historischen Überlieferung. Die vor dem 10. Jh. vorherrschende Bestattungsform war die Brandbestattung, wobei der Leichenbrand mit Resten der Opfergaben in Urnen auf oder in Grabhügeln, gelegentlich auch in älteren, bronzezeitlichen, obertägig sichtbaren Hügeln beigesetzt wurde; mitunter sind die verbrannten Überreste der Verstorbenen zusammen mit Keramikscherben als Ascheschicht gefunden worden. Die Grabhügel waren abseits der Siedlungen auf Flächen angelegt, die oft an Scheidewegen oder auf Anhöhen lagen. Milzener und Lusizer pflegten anscheinend die Sitte, ihre Toten mitsamt der Kleidung und wenigen weiteren Beigaben zu verbrennen und in Urnen beizusetzen. In der historischen Literatur wird erwähnt, dass beim Leichenschmaus größere Mengen Alkohols getrunken wurden. In den nach dem 10. Jh. üblichen Körpergräbern wurden die Toten einzeln in einer Grabgrube, meist im Sarg oder auf dem Totenbrett, bestattet. Diese Gräber fallen durch bescheidene Beigaben auf, die sich auf Keramikgefäße, Ketten oder anderen Schmuck sowie Waffen beschränken.

Lit.: K. Preusker: Blicke in die vaterländische Vorzeit, Band II, Großenhain 1844; Welt der Slawen, Hg. J. Herrmann, Leipzig u. a. 1986; D. Warnke: Das spätslawische Gräberfeld zwischen Liebon und Zscharnitz, Gem. Prischwitz, Kr. Bautzen. Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 31 (1987); H. Kaufmann: Altslawische Gräber bei Sausedlitz, Kr. Delitzsch, in: Archäologische Feldforschungen in Sachsen, Hg. H.-J. Vogt, Berlin 1988; M. Wilhelm: Slawische Grabfunde von Dobranitz, Landkreis Bautzen, Jahresschrift 3, Museum Bautzen, Bautzen 1997; F. Koch: Hügelgräber in der westlichen Oberlausitz, in: Veröffentlichungen des Museums der Westlausitz Kamenz, Heft 26, Kamenz 2006.

Metadaty

Titl
Předkřesćanske česćowanje mortwych
Titl
Předkřesćanske česćowanje mortwych
Awtor:ka
Vollbrecht, Jürgen
Awtor:ka
Vollbrecht, Jürgen
Klučowe słowa
pohrjeb; Tod (Motiv); Ritual; archeologija
Klučowe słowa
pohrjeb; Tod (Motiv); Ritual; archeologija
Zjeće wobsaha

Nabožne česćowanje mortwych w předkřesćanskim času, kotrež wopřija woprowanje, dary, modlitwy a wopomnjenske swjedźenje. Archeologiske namakanki pokazuja tež we Łužicy stajne a měnliwe aspekty wobchada ze zemrětymi.

Zjeće wobsaha

Nabožne česćowanje mortwych w předkřesćanskim času, kotrež wopřija woprowanje, dary, modlitwy a wopomnjenske swjedźenje. Archeologiske namakanki pokazuja tež we Łužicy stajne a měnliwe aspekty wobchada ze zemrětymi.

Namaka so w zběrce
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Im Sorabicon 1.0 zu finden unter
Im Sorabicon 1.0 zu finden unter

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