Ziel des als Begleitforschung angelegten Teilvorhabens des Projekts „Inwertsetzung des immateriellen Kulturerbes im deutsch-slawischen Kontext“ aus dem Strukturwandel-Sofortprogramm des Landes Brandenburg ist die systematische und aktualisierte Bestandsaufnahme der seit 2014 auf der bundesweiten Liste des Immateriellen Kulturerbes verzeichneten gesellschaftlichen Bräuche und Feste der Sorben/Wenden im Jahreslauf. Damit schafft das Projekt eine notwendige und wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung und Umsetzung von Inwertsetzungsstrategien und kulturtouristischen Angeboten.
Die letzten umfangreicheren wissenschaftlichen Forschungen zu Bräuchen und Festen der Sorben/Wenden fanden in den 1980er Jahren statt. Sie bildeten die Grundlage der Bewerbung der Domowina, dem Dachverband der sorbischen/wendischen Vereine, um den Eintrag ins bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Damit dieses sorbische/wendische immaterielle Kulturerbe durch die lokalen Akteure der musealen Einrichtungen und des Kulturtourismus in Wert gesetzt werden kann, bedarf es einer aktualisierten und systematischen flächendeckenden Erhebung und zentralen Registrierung, die an die Vorarbeiten anknüpft.
Auf welches Verständnis von Kulturerbe das Projektteam dabei zurückgreift, ist dem Erklärvideo „Was ist sorbisches/wendisches Kulturerbe“ zu entnehmen: