Manuelle Warenproduktion, die sich durch die naturräumlichen, sozialen und
wirtschaftlichen Gegebenheiten entwickelte. Mit der Konsolidierung der
königlichen bzw. landesherrlichen Städte erfolgte auch in der Lausitz eine
Spaltung des Handwerks. In den vier unabhängigen Städten der
Böttcher in Lübbenau, 1979; Fotograf: Eberhard Joppich, Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Entsprechend den Bedürfnissen im Umland hatte sich in den großen Städten bis Anfang des 16.
Jh. ein vielfältiges Handwerk angesiedelt. In
Holzkohleherstellung in Rietschen, 1961; Fotograf: Eberhard Blume, Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Das privilegierte städtische Handwerk vermochte die dörflichen Handwerker aber nicht gänzlich
zu verdrängen, obwohl sie – ungeachtet ihrer Nationalität – als „Störer“ oder
„Pfuscher“ verleumdet und oft mit legalen und illegalen Mitteln bekämpft wurden.
Die wirtschaftlichen Notwendigkeiten insbesondere nach der Herausbildung der
zahlreichen Gutswirtschaften bedingten die Entstehung bestimmter Gewerke auf dem
Lande. Überwiegend am Ort der herrschaftlichen Verwaltung befanden sich Mahl-
und Brettmühlen, Schmieden und Schenken, Letztere gehäuft und in kurzen
Entfernungen voneinander entlang der Fern- und Handelsstraßen. Ab der Mitte des
17. Jh. errichteten die Rittergüter zwecks Nebenproduktion zahlreiche
Brauereien, Schnapsbrennereien, Ziegeleien und Kalköfen. Lausitztypische
Berufsgruppen wie Kahnbauer oder Korbmacher konzentrierten sich auf den
Schilfflechterei im Spreewald, um 1953; Fotograf: Kurt Heine, Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Die dörflichen Handwerker waren fast sämtlich konzessionierte feudale Untertanen ihrer Herrschaften, die das Konzessionsrecht besaßen. Eine Anzahl fähiger Landbewohner eignete sich dennoch stets handwerkliche Fertigkeiten an und stellte Waren, Geräte und Werkzeuge für den speziellen Bedarf der Landwirtschaft meist nebenberuflich her oder nahm Reparaturen vor. Dazu gehörten auch die Schneiderin oder der Stellmacher, die im Sinne der strengen Ausbildungsvorschriften der Innungen keine Handwerker waren.
Kahnbau im Spreewald, um 1953; Fotograf: Erich Rinka, Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Nach dem předźenak) kauften
das Gespinst bei Herrschaften und Untertanen auf. Für viele Häusler- und
Gärtnerfamilien trug das Spinnen wesentlich zum Lebensunterhalt bei. Ab Mitte
des 18. Jh. drängten Staat und Stände im Zusammenhang mit dem Bau von Armen-,
Arbeits-, Waisen- und Zuchthäusern auf die Einrichtung von Spinnschulen.
Frau am Webstuhl in der Hoyerswerdaer Region, um 1954; Fotograf: Kurt Heine, Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Töpferei in Göda, 1979; Fotograf: Eberhard Joppich, Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Erst die bürgerlichen Reformen in Preußen und Sachsen zu Beginn des 19. Jh.
gewährten in den Lausitzen die allgemeine Berufs- und Gewerbefreiheit und
setzten dem herkömmlichen Innungswesen ein Ende. Im Zuge der
Lit.: R. Lehmann: Geschichte des Markgraftums Niederlausitz, Dresden 1937; E. Schäfer: Die Lausitz und ihr Handwerk, Berlin 1964; Autorenkollektiv: Geschichte der Sorben, Band 1–3, Bautzen 1974–1977.
Metadaty
Ručna produkcija tworow, kotraž je so z přirodorumowych, socialnych a hospodarskich wobstejnosćow wuwiła. Cyle po etniskej strukturje komunow mějachu tež Serbja přistup ke gildam a cecham.
Ručna produkcija tworow, kotraž je so z přirodorumowych, socialnych a hospodarskich wobstejnosćow wuwiła. Cyle po etniskej strukturje komunow mějachu tež Serbja přistup ke gildam a cecham.