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Serbowka
Franz Schön

Vereinigung sorbischer katholischer Studenten, vornehmlich der Theologie, in Prag, aus der bedeutende Persönlichkeiten der sorbischen Kulturgeschichte hervorgingen.

Porträtfotografien von Mitgliedern der Serbowka, 1876; Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut

Gegründet wurde die „Serbowka“ am 31.10.1846 von sechs im Wendischen Seminar wohnenden Zöglingen, u. a. auf Veranlassung des Domstifts St. Petri in Bautzen, das selbst den Vereinsnamen „Serbowka“ festlegte. Ziel war die formelle Einrichtung und Erweiterung der bereits praktizierten Sorbischausbildung für angehende katholische Geistliche. Angesetzt wurden wöchentliche Zusammenkünfte unter Leitung des Ältesten, eines Theologen, und eines Protektors. Zwecks Anwendung des Erlernten wurden Aufsätze angefertigt, die bei guter Qualität in den handschriftlichen Almanach „Kwětki“ eingetragen wurden. Über das Vereinsleben und die Einhaltung der Statuten gab das Tagebuch („Dźenik“) Auskunft. Als Protektoren wirkten bekannte Vertreter des tschechischen kulturellen Lebens – Václav Hanka, Karel Jaromír Erben, Martin Hattala –, die die Alumnen zum Studium weiterer slawischer Sprachen und Literaturen anhielten. Auch kulturell wertvolle Impulse kamen aus der „Serbowka“ (→ Theater). Eine Auswahl literarischer und volkskundlicher Arbeiten erschien als „Jubilejne spisy ,Serbowki‘“ (Jubliläumsschriften der „Serbowka“, 1894 –1899) im Druck.

Der Verkauf des Prager Seminars 1922 (→ Kirche) führte zur Auflösung der „Serbowka“; die umfangreiche Bibliothek wurde zur Hórnik-Bibliothek. Bereits 1923 erneuerten sorbische Theologiestudenten den Verein mit gleicher Intention, aber mit Sitz in Bautzen. 1925 wurde in Prag der Verein „Serbowka“ für dort studierende Sorben aller Fachrichtungen wiederbelebt, der bis März 1939 tätig blieb. 1937/38 gaben die Prager Studenten die handschriftliche Zeitschrift „Gmejska heja“ (Gemeindekeule) heraus, in der Berichte über die Abschaffung des Sorbischunterrichts (→ NS-Zeit) und moderne Lyrik Aufnahme fanden.

Die „Serbowka“ wurde 1947–1953 von in Prag studierenden Sorben und Sorbinnen noch einmal erneuert. Sorbische Theologiestudenten in den 1960er bis 1990er Jahren in Erfurt bedienten sich sporadisch ebenfalls dieses traditionellen Namens.

Lit.: M. Šewčik: Stawizny [Serbowki], Budyšin 1905; J. Młynk: Praska „Serbowka“ po zběhnjenju Serbskeho Seminara, in: Lětopis A 10 (1963) 1; S. Musiat: Sorbische/​Wendische Vereine 1716–1937, Bautzen 2001.

Metadaty

Titl
Serbowka
Titl
Serbowka
Awtor:ka
Schön, Franz
Awtor:ka
Schön, Franz
Klučowe słowa
biblioteka; měšniski seminar; student; student teologije; teologiski studij; časopis; towarstwo
Klučowe słowa
biblioteka; měšniski seminar; student; student teologije; teologiski studij; časopis; towarstwo
Zjeće wobsaha

Zjednoćenstwo serbskich katolskich studentow, přewažnje teologije, w Praze, z kotrehož wuchadźachu wuznamne wosobiny serbskich kulturnych stawiznow.

Zjeće wobsaha

Zjednoćenstwo serbskich katolskich studentow, přewažnje teologije, w Praze, z kotrehož wuchadźachu wuznamne wosobiny serbskich kulturnych stawiznow.

Namaka so w zběrce
Namaka so w zběrce
Im Sorabicon 1.0 zu finden unter
Im Sorabicon 1.0 zu finden unter

Wotkrywaj wjace

Serbska drasta
Cechowe porjady
„Wenden­abteilung“
Němsko-Serbske ludowe dźiwadło
Słowoskład
Interferenca