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Sprach­land­schaft Schleife

Aufschriften auf Friedhöfen

Sorbische Aufschriften sind im Schleifer Kirchspiel nur noch auf zwei Friedhöfen erhalten: in Rohne und in Trebendorf. Dabei nimmt der Rohner Friedhof in Bezug auf das Sorbische eine Sonderstellung ein. Hier sind nicht nur drei Grabsteine aus neuerer Zeit von den Angehörigen mit sorbischen Worten versehen worden, sondern er ist seit 2011 auch eine Erinnerungsstätte aus erhaltenen historischen Grabsteinen. Die zwischen 1873 und 1919 geschaffenen Steine erhielten in den 1980er Jahren neue Aufmerksamkeit. Ein großer Teil der Grabsteine wurde 1990 geborgen, 2006 in die Liste der Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen aufgenommen und 2009 dokumentiert (siehe Publikation von 2011). In ihren Sprüchen und den Daten der Verstorbenen ist eine einzigartige Verschmelzung des damaligen evangelischen Obersorbisch und dem einheimischen Schleifer Sorbisch ablesbar, wobei das Schleifer Sorbisch deutlich zu erkennen ist und damit dem Obersorbischen eine regionale Färbung gibt.

Das obersorbisch-deutsche Holzschild an der alten Trebendorfer Friedhofshalle soll noch im Jahr 2022 durch eine gleichlautende Kopie wieder lesbar werden.

In Trebendorf ist neben dem kommunalen Friedhof ein sowjetischer Soldatenfriedhof mit einem russisch beschrifteten Kriegerdenkmal angelegt worden. Auf ihm wurden die vom 17. bis 20. April 1945 hier und in der weiteren Umgebung mehr als 500 gefallenen Soldaten und Offiziere beerdigt.