Bewusste und institutionell organisierte Formung der Schriftsprache (z. B. durch
Linguisten, Lehrer) im Hinblick auf Schrift,
Die Anfänge einer sorbischen Sprachpolitik reichen zurück in die zweite Hälfte
des 17. Jh., als die Ständeversammlung der
Bereits im 19. Jh. bemühten sich im Rahmen der
Aufsatz Michał Hórniks über eine Annäherung der ober- und niedersorbischen Schriftsprache, Časopis Maćicy Serbskeje 33 (1880) 2; Repro: Sorbische Zentralbibliothek am Sorbischen Institut
Die 1880 gegründete niedersorbische Abteilung der Maćica Serbska (Maśica Serbska) betrachtete als ihre dringlichste Aufgabe die Herausgabe niedersorbischer Bücher. Um die Wende zum 20. Jh. wirkte für eine begrenzte Zeit eine philologische Abteilung der Maśica Serbska, die aber kaum Einfluss auf die Entwicklung der niedersorbischen Schriftsprache nahm.
1952 wurde auf Beschluss des Bundesvorstands der
Die Obersorbische Sprachkommission befasst sich insbesondere mit Fragen der Orthografie (u. a. Getrennt- und Zusammenschreibung, Groß- und Kleinschreibung, Schreibung von Fremdwörtern, Interpunktion), z. T. als Reaktion auf die deutsche Rechtschreibreform von 1996. Für die fünfte und sechste, überarbeitete Auflage des obersorbischen Rechtschreibwörterbuchs („Obersorbisch-deutsches Wörterbuch“, 2005 bzw. 2014) sowie für das „Deutsch-obersorbische Wörterbuch neuer Lexik“ (2006) erarbeitete sie Vorgaben und Richtlinien bezüglich ausgewählter orthografischer Probleme. Derzeit erfolgt eine Überarbeitung der der „Regeln der obersorbischen Orthografie und Interpunktion“.
Ausgangspunkt für die Tätigkeit der Niedersorbischen Sprachkommission, die sich seit den 1990er Jahren vornehmlich mit lexikalischen, z. T. auch mit orthografischen Fragen beschäftigt, bilden drei Prinzipien: 1. Bewahrung der Verständlichkeit (Kommunikativität), 2. Bewahrung der Slawizität in niedersorbischer Ausprägung und 3. gesamtsorbische Ausrichtung, sofern dies nicht in Widerspruch zu 1. und 2. steht. Die Niedersorbische Sprachkommission veröffentlicht neue Regelungen zur Orthografie und Interpunktion auf der Internetseite dolnoserbski.de/dsrk/.
Lit.: H. Faßke: Die Sprachpolitik M. Hórniks. Ein Beitrag zur Geschichte der sorbischen Schriftsprachen, in: Wiener Slawistischer Almanach, 13 (1984); R. Marti: Probleme europäischer Kleinsprachen – Sorbisch und Bündnerromanisch, München 1990; A. Pohontsch/J. Schulze: Sprachwandel im Ober- und Niedersorbischen, in: Sprachwandel in der Slavia, Hg. L. Zybatow, Teil 2, Frankfurt am Main u. a. 2000.
Metadaten
Bewusste und institutionell organisierte Formung der Schriftsprache (z. B. durch Linguisten, Lehrer) im Hinblick auf Schrift, Orthografie, Wortschatz und Grammatik mit dem Ziel der Schaffung eines in unterschiedlichen Situationen einsetzbaren überregionalen Kommunikationsmittels und zum Zweck des Domänenausbaus.
Bewusste und institutionell organisierte Formung der Schriftsprache (z. B. durch Linguisten, Lehrer) im Hinblick auf Schrift, Orthografie, Wortschatz und Grammatik mit dem Ziel der Schaffung eines in unterschiedlichen Situationen einsetzbaren überregionalen Kommunikationsmittels und zum Zweck des Domänenausbaus.