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Wenden­pfennig
von Paul Roger

Im sächsisch-slawischen Grenzgebiet verbreitetes Zahlungsmittel des 10. und 11. Jh. Markant für die Silbermünzen ist der angestauchte Rand, daher werden die Wendenpfennige auch als Randpfennige bezeichnet. Im englisch- und polnischsprachigen Raum gilt die Münze nach dem darauf abgebildeten Tatzenkreuz als Kreuzpfennig. Ab Mitte des 11. Jh. wurde sie wegen ihrer Popularität in slawischen Gebieten nachgeprägt. Erstmals wurde der Begriff Wendenpfennig im 19. Jh. verwendet. Er bezieht sich auf das irrtümlich angenommene Entstehungsgebiet der Münzen. Man vermutete, die Wenden hätten das im nordwestlichen Handelsbereich der Slawen gängige Geld einfach nachgeahmt. Als Vorlagen dafür dienten angeblich Münzen aus dem deutsch-fränkischen Raum. Ende des 19. Jh. erkannte die numismatische Forschung als Ursprungsort der Münzen die sächsischen Gebiete um Elbe und Saale. Deshalb gab man ihnen den Namen Sachsenpfennige. Der Streit um die Herkunft wurde seit Beginn des 20. Jh. mit teilweise nationalistischen Argumenten auf deutscher wie auf polnischer Seite geführt. Unterdessen wird der sächsische Ursprung der Münzen von der Numismatik nicht mehr infrage gestellt.

Lit.: Ch. Kilger: Pfennigmärkte und Währungslandschaften. Monetarisierungen im sächsisch-slawischen Grenzland ca. 965–1120, Stockholm 2000.

Metadaten

Titel
Wenden­pfennig
Titel
Wenden­pfennig
Autor:in
Roger, Paul
Autor:in
Roger, Paul
Schlagwörter
Geld; Zahlungsmittel; Münze; Numismatik
Schlagwörter
Geld; Zahlungsmittel; Münze; Numismatik
Abstract

Im sächsisch-slawischen Grenzgebiet verbreitetes Zahlungsmittel des 10. und 11. Jh.

Abstract

Im sächsisch-slawischen Grenzgebiet verbreitetes Zahlungsmittel des 10. und 11. Jh.

Enthalten in Sammlung
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Im Sorabicon 1.0 zu finden unter
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