Historisch-kulturell geprägte Kennzeichen oder Sinnbilder nationaler Identifikation, die nach
innen integrierende, gemeinschaftsbildende Funktionen besitzen und nach außen
hin abgrenzen und eigene Bestrebungen unterscheidbar machen sollen. Während der
Einerseits erlangten traditionelle Stereotype sorbischer Geschichte Symbolcharakter, andererseits erfüllten kulturelle Neuschöpfungen diese Funktion.
Ode auf die Lausitz, Handschrift von Handrij Zejler, 1828; Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Die Ausbildung nationaler Symbole und kollektiver Mythen im 19. und zu Beginn des 20. Jh. in
der sorbischen
Illustration aus dem Besucherbuch der Maćica Serbska, 1849; Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Auch der symbolische Gehalt der Linde, die als Vereinsname, als Emblem von
Eine direkte Übernahme tschechischer bzw. gesamtslawischer Symbolik geschah mit der
Etablierung des
Als sorbische Hymnen wurden zunächst eigene und nachempfundene Texte zu polnischen und
russischen Melodien gesungen, seit 1845 „Hišće Serbstwo njezhubjene“ (Noch sind
die Sorben nicht verloren), Zejlers Text auf die polnische Mazurka „Jeszcze
Polska nie zginęła“ und das Aufbruchslied „Naše Serbstwo z procha stawa“ (Aus
dem Staub erhebt sich unser Sorbentum, 1846) von
Mit dem Bau des
Sorbische Fans bei der „Europeada“, der Fußball- Europameisterschaft der nationalen Minderheiten, 2012; Fotograf: Rafael Ledschbor
Neben den durch die sorbischen nationalen Bestrebungen konnotierten Kollektivsymbolen wurden
Personen, Sachverhalten, Örtlichkeiten oder historischen Ereignissen die
Eigenschaft nationaler Symbole zugeschrieben. Das gilt für den Begründer der
sorbischen Nationalliteratur Handrij Zejler, in hohem Maße für die sorbischen
Frauentrachten, für das verzierte Osterei, für die Berge
Lit.: Jahrbücher für slawische Literatur, Kunst und Wissenschaft 1848; V. Macura: Znamení zrodu. České obrození jako kulturní typ, Praha 1983; L. Šatava: K problematice atributů etnické identity a územní pšíslušnosti, in: Lětopis 39 (1992) 1; Mythen der Nationen – ein europäisches Panorama, Hg. M. Flacke, Berlin 1998; K. Olsen: Ethnic Symbols and Everyday Life. Language in Finnmark, Northern Norway, in: Pro Ethnologia 10: Cultural identity of Arctic Peoples, Hg. A. Leete, Tartu 2000; W. Smith: National Symbols, in: Encyclopedia of Nationalism, Hg. A. J. Motyl, Bd. 1, San Diego/London 2001.
Metadaten
Historisch-kulturell geprägte Kennzeichen oder Sinnbilder nationaler Identifikation, die nach innen integrierende, gemeinschaftsbildende Funktionen besitzen und nach außen hin abgrenzen und eigene Bestrebungen unterscheidbar machen sollen. Als Ausdruck sowie als Stimulus eines neuen sorbischen Selbstverständnisses entstand während der nationalen Wiedergeburt ein Kanon nationaler Symbole.
Historisch-kulturell geprägte Kennzeichen oder Sinnbilder nationaler Identifikation, die nach innen integrierende, gemeinschaftsbildende Funktionen besitzen und nach außen hin abgrenzen und eigene Bestrebungen unterscheidbar machen sollen. Als Ausdruck sowie als Stimulus eines neuen sorbischen Selbstverständnisses entstand während der nationalen Wiedergeburt ein Kanon nationaler Symbole.