Volksfest in der sorbischen
Der Maibaum galt als Vergrößerung des Segenszweigs (Palmzweigs) bzw. der Lebensrute und als
Symbol für Fruchtbarkeit. Die Vorläufer waren grüne Zweige oder Bäumchen
(obersorb.
Maibaumaufstellen in Ostro, 1954; Fotograf: Kurt Heine, Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Tanz um den Maibaumbaum in Ostro, 2017; Fotografin: Anja Pohontsch; Sorbisches Kulturarchiv am Sorbischen Institut
Für den Maibaum wird ein gerade gewachsener Nadelbaum entästet und geschält. Eine am Wipfel
befestigte junge Birke (in einigen Orten eine junge Fichte), wird mit Kranz,
bunten Bändern oder Schleifen, gelegentlich mit sorbischen Fähnchen (→
Die Maibaumtradition stieß bei der evangelischen Kirche auf Ablehnung, wurde jedoch von der
Gegenreformation akzeptiert. Strenge Forstbestimmungen brachten den Brauch
vielerorts zum Erliegen. Nach erneuter Entfaltung im 19. Jh., u. a. durch
Mai-Vereine, sowie nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Maibaum zur Mode.
Intensive Verbreitung erlebte er während der
Lit: H. Faßke: Maibräuche der Sorben, in: Lětopis C 27 (1984); M. Walde: Hexenbrennen und Maibaum, Bautzen 1996.
Metadaten
Volksfest in der sorbischen katholischen Region und in angrenzenden evangelischen Dörfern, bei dem ein meist zu Walpurgis (30. April) auf dem Dorfplatz aufgestellter, glatter Baumstamm, dessen Spitze mit Bändern und Kränzen geschmückt ist, gefällt wird.
Volksfest in der sorbischen katholischen Region und in angrenzenden evangelischen Dörfern, bei dem ein meist zu Walpurgis (30. April) auf dem Dorfplatz aufgestellter, glatter Baumstamm, dessen Spitze mit Bändern und Kränzen geschmückt ist, gefällt wird.