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Alphabet
von Fabian Kaulfürst und Anja Pohončowa

Konventionelle Reihenfolge der Schriftzeichen einer Sprache, hier im Ober- bzw. Niedersorbischen.

Obersorbisch: Das obersorbische Alphabet umfasst 34 Buchstaben bzw. Buchstabenkombinationen, zehn davon sind mit diakritischen Zeichen versehen. Letztere stehen entweder nach (č, ć, ě, ń, ó, ř, š, ž) oder vor (ł) den zugrunde liegenden Schriftzeichen ohne Diakritika. Im Wörterbuch reihen sich traditionell ń in n und ó in o ein. Die Buchstabenkombination folgt d, ch wird h nachgestellt.

Beim Schreiben von Wörtern unterliegen einige Buchstaben positionellen Beschränkungen: ě und ó stehen nie am Wortanfang, ebenso e, i, o, u, y mit Ausnahme von Fremdwörtern, Interjektionen oder lautmalenden Wörtern, ř tritt ausschließlich nach k, p, t auf und ń steht nur am Wortende (kóń) oder in der Wortmitte vor Konsonanten (bańka). Die weichen (palatalen) Konsonanten, deren entsprechender Buchstabe nicht mit diakritischem Zeichen versehen ist, werden mithilfe der Kombination Konsonant + j (pjenjezy) bzw. Konsonant + ě (měć, ) resp. i (mi, kij) gekennzeichnet.

Niedersorbisch: Das niedersorbische Alphabet umfasst 35 Buchstaben bzw. Buchstabenkombinationen, davon 11 mit diakritischen Zeichen.

Die Kombination ch wird neuerdings in Wörterbüchern wie im Deutschen bei c eingeordnet und erscheint deshalb z. T. nicht mehr im Alphabet. Grapheme mit diakritischen Zeichen folgen denen ohne (Reihenfolge s š ś ), wobei die Grapheme für harte Konsonanten vor denen für weiche stehen (deshalb auch ł vor l ). Während weiches ń nach n eingeordnet wird, reiht sich ó in o ein. Die Grapheme ć und sind kombinatorische Varianten von ś bzw. ź und treten nur nach stimmlosen (njasć) bzw. stimmhaften (rozdźěliś) harten Zischlauten auf (bis auf źowćo). Weiche Konsonanten werden grafisch durch eine Kombination von Konsonantenbuchstaben + j (pjenjeze) markiert bzw. vor i, ě nicht signalisiert (piś, měś). Weiches n wird am Wortende und vor Konsonanten durch das Graphem ń (koń, śańki), weiches r am Wortende sowie in pluralen Imperativformen vor Konsonanten durch das Graphem ŕ (faraŕ, wěŕśo) wiedergegeben, in allen anderen Positionen mittels n + j bzw. r + j.

Lit.: P. Völkel: Hornjoserbska ortografija a interpunkcjia. Prawidła, Budyšin 1979; M. Starosta: Niedersorbische Orthographie und Interpunktion. Regeln, Bautzen, 2. Aufl., 1982; http://macica.sorben.com/; http://dolnoserbski.de/ortografija/

Metadaten

Titel
Alphabet
Titel
Alphabet
Autor:in
Kaulfürst, Fabian; Pohončowa, Anja
Autor:in
Kaulfürst, Fabian; Pohončowa, Anja
Schlagwörter
Obersorbisch; Niedersorbisch; Orthografie; Schriftzeichen; Buchstabe; Sorbische Sprache(n); Sprache
Schlagwörter
Obersorbisch; Niedersorbisch; Orthografie; Schriftzeichen; Buchstabe; Sorbische Sprache(n); Sprache
Abstract

Konventionelle Reihenfolge der Schriftzeichen einer Sprache, hier im Ober- bzw. Niedersorbischen.

Abstract

Konventionelle Reihenfolge der Schriftzeichen einer Sprache, hier im Ober- bzw. Niedersorbischen.

Enthalten in Sammlung
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Im Sorabicon 1.0 zu finden unter
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